Hier ihre Quittung Herr Böttcher – was war, was wird (6)
Da erteilt mir das Jahr 2014 am Ende doch noch mal eine Lektion und formuliert es ohne ohne Sanftmut: „so nicht mein Freund!“ Da liege ich nun in meinem Krankenhausbett und habe mehr Zeit als mir lieb ist und mit jedem Tag schwindet die Hoffnung, dass das hier nur ein Kurzaufenthalt wird. Ich wollte vor Weihnachten noch „schnell alles durchziehen“ und lies die eindeutigen Signale meines Körpers links liegen. Fast taub und benebelt vom Schmerz, behielt man mich Im Krankenhaus gleich da… für länger. Und aus tausend Wünschen wurde einer. Ich will nicht klagen – die mahnenden Worte meiner Frau sowie die eindeutigen Zeichen meines Körpers hatte ich bestens ignoriert – wird nicht wieder vorkommen, versprochen!
Zeit zurückzuschauen und das Jahr Revue passieren zu lassen. Mein mittlerweile sechster Jahresrückblick.
Fangen wir damit an, was war:
Januar
Blogseitig begann das Jahr mir einem Paukenschlag. Eine CD im Auto meiner Frau machte mich nachdenklich und ich verfasste diesen Blogeintrag. Was dann folgte hatte ich so auch noch nicht erlebt. Der Artikel knallte durch die Decke und bescherte mir einen Zugriffsrekord von über 43.000 Zugriffen an einem Tag… Ich bekam hunderte Mails und hielt schaffte es unter die Top 10 der deutschen Blogcharts…
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Februar
Ich begleitete eine Gruppe von Politikern durch Israel und gebe zu, dass mich noch kein anderes Land bisher so zu beeindrucken wusste. Auf das mittlerweile erschienene „Logbuch Israel“ bin ich auf ganz besondere Weise stolz und es avancierte zu meinem Lieblingsbuch der Logbuch-Reihe.
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März
Ich bin kaum in Deutschland zurück, da steige ich schon in den nächsten Flieger nach Afrika. Ghana war mein Ziel und ich war Anfangs etwas Zwiegestalten. Das Land eroberte mich zwar nicht im Sturm, aber am Ende kamen wir doch noch zusammen. Begleitet wurde ich (zumindest was den zweiten Teil der Reise angeht) von dem Filmemacher Valentin Schüle, der eine wundervolle Dokumentation über unsere Reise drehte. Auch aus dieser Reise entstand es ein Logbuch, welches mir sehr viel bedeutet.
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April
Ich interviewe Paul Ripke in meinem Heidestudio. Naja – eigentlich hatten wir das Interview bereits im Februar aufgenommen, aber nun lag es fertig geschnitten vor. Das Paul in diesem Jahr durch seinem Auftritt beim Fußball WM-Endspiel in Rio noch so „durch die Decke“ schiesst und einen Bildband der Extraklasse mit seinen Bildern veröffentlicht, hatten wir uns damals auch noch nicht träumen lassen. Verrückterweise hatten wir genau über das Thema Fussball-WM und seinen Einsatz vor Ort im Interview gesprochen, diesen Part dann allerdings aus diversen Gründen wieder rausgenommen…
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Mai
Susanne – eine Teilnehmerin meiner Masterclass macht mich sehr glücklich und ich schreibe ihr einen sehr emotionalen öffentlichen Brief. Ihre Antwort darauf lies nicht lange auf sich warten und ich weis bis heute nicht, wer hier wen glücklicher gemacht hat. Ich bleibe dabei: Susanne, du rockst!
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Juni
Meine Brandrede „Vom Sinn im Unsinn„, wird heiss diskutiert und ich bekomme ne Menge Post vergnatzter Foren-Fotografen. 🙂 Gut so! Ich mag es, wenn man Staub aufwirbelt und Leute zum Nachdenken anregt.
Anlässlich der Veröffentlichung des Logbuches Ghana, führen der Valentin und ich ein Interview mit meinem geschätzten Kollegen Ben Hammer.
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Juli
Wird das mein Lieblingsshooting in diesem Jahr? Ich mache gleich zwei Blogposts daraus: Patricie und Nick
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August
Das ich mal mit Calvin Hollywood am Tische meines Heidestudios sitze, hätte ich mir auch nicht träumen lassen. Das Interview mit ihm ist sehr entspannt und Calvin entpuppt sich als angenehmer Gesprächspartner. Ich dachte ja bisher, ich wäre der disziplinierteste Mensch der Welt, aber was Calvin da abzieht, macht mir Angst. Als ich ihn morgens 6:30 Uhr zum Zug bringen will, hat der Kerl doch tatsächlich schon sein 45-min Workout absolviert und einen Screencast aufgenommen… Mann Mann Mann, was bin ich für eine Flasche!
Ich fahre mit meinen Süßen für drei Wochen im Wohnmobil durch Frankreich. Herrlich! Die Bilder unseres Trips konnten sich auch sehen lassen.
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September
Mr. Landscape Ronny Ritschel aus Kanada beehrt mich im Heidestudio und ich lasse es mir nicht nehmen, auch ihn zu interviewen. Ein unaufgeregtes aber nicht minder interessantes Interview im Garten des Heidestudios entstand…
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Oktober
Die Wahl der Kamera spielte in den letzten Jahren für mich immer weniger eine Rolle – ich muss mich halt auf sie verlassen können. Meine Leidenschaft für mein Werkzeug nahm zusehends ab. Als ich jedoch die Pentax 645 in die Hände bekam, änderte sich das und es war um mich geschehen. Drei Wochen später zog sie bei mir ein.
Ich bin für eine Woche mit meinem Kumpel Karsten in Polen wandern und brachte auch ein paar Foto mit:
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November
YEAH! Mein erstes Hörbuch – und soweit ich weiß, auch das erste Hörbuch über Fotografie überhaupt. Es war nicht wirklich ein Spaziergang bis zur Fertigstellung, aber umso stolzer bin ich auf diese 4-er CD Box! Das Presswerk und der Kurier lassen mich am Ende zwar noch mal im Stich, aber ich bin froh, dass wir das Ding vor Weihnachten noch ausliefern konnten.
Ich bin zu Gast in der Krolop-Gerst-Live-Show, naja eigentlich ist Martin & Co zu Gast bei mir. Hat Spaß gemacht und wir haben jede Menge interessanten Content produziert. Ich bekomme aufgebrachte Mails von McDonalds Fans…
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Dezember
Ich behaupte „Kreativität ist kein Talent“ und auch dieser Blogartikel findet Zugang zu den Herzen meiner Leser.
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Und was wird?
Nunja. Meine geplante Indien-Reise im Januar hängt sehr davon ab, ob ich wieder ganz gesund bin. Schauen wir mal… Es soll eigentlich nach Kerela und Mumbai gehen. Im Vertrauen auf meinen – vor Gesundheit strotzenden – Körper, habe ich wie immer auf den Abschluss einer Reiserücktrittversicherung verzichtet… Gnaaahhh! Indien ist abgesagt
Ich freue mich auf den Start der Mindclass-Workshops. Es ist neues Feld in das ich mich da begebe und gerade deshalb so spannend.
Im April fliege ich für drei Wochen in die USA… So ganz genaue Pläne, was ich dir alles genau mache, habe ich ich Moment noch nicht, dafür aber reichlich Ideen. Ich habe mal New York als Start- und Landeflughafen und schaue mal, welche Idee sich als die interessanteste erweist.
Über Pfingsten wird es eine „Extended-Masterclass“ in Barcelona geben. Statt der üblichen zwei werden es dann ganze vier Tage volles Porträt-Fotografie-Programm. Weitere Infos folgen.
Ich wünsche euch ein tolles Weihnachtsfest und ein paar ruhige Tage!
Euer Stilpirat