5
Aug.
2009
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Das eigene Wappen (1)

stilpiratDas Erstellen von Logos gilt als die Königsdisziplin unter den Gestaltungsformen. Ein Logo ist im Grunde aber nichts anderes als die Weiterentwicklung mittelalterlicher Wappen, die in der ersten Hälfte des 12 . Jahrhunderts entstanden sind – in einer Zeit als die Ritter sich voneinander zu unterscheiden hatten. Ich habe mich in den letzten Jahren immer mal wieder mit der so genannten Heraldik – so nennt man die Wappenkunde – beschäftigt und wende spaßeshalber oft auch Regeln der Heraldik bei der Gestaltung von Logos an. Die eingesetzten Farben, Formen und Symbole folgen hierbei bestimmten Regeln. Die Ritter haben sich im Mittelalter auf dem Schlachtfeld schon ohne ein Wort zu wechseln verstanden – ein Blick auf das Wappen und schon wusste der Gegenüber mit wem er es zu tun hatte. So sollte es eigentlich auch bei modernen Logos laufen…

Heute möchte ich mit einer Artikelreihe beginnen, die dem einen oder anderen Gestalter eine Hilfestellung für die Erstellung von Wappen bietet. Hieraus lässt sich auch vieles bei der Erstellung eines Logos herleiten. Ganz dumm wird man dabei also nicht 😉

Teil 1: Die Farben

Der Einsatz der richtigen Farbe war für die Rittersleut extrem wichtig, denn sie war das erste was der arme Kerl auf dem Pferd auf hundert Meter Entfernung von seinem Gegenüber erkennen konnte:

• Gold: symbolisiert Großzügigkeit und hohe geistige Verfassung
• Silber/Weiss: symbolisiert Frieden und Aufrichtigkeit
• Rot: Krieger mit militärischer Stärke und großem Mut
• Blau: symbolisiert Ehrlichkeit, Treue
• Grün: symbolisiert Hoffnung, Freude, Liebe, Loyalität
• Schwarz: symbolisiert Trauer
• Lila: königlich und souverän
• Orange: symbolisiert besonderen Ergeiz
• Braun: symbolisiert „geduldig“, „siegreich“

Die richtige Kombination der Farben konnte also schon mental über Sieg und Niederlage entscheiden. Wir haben es hier also mit einer Form früher Farbenlehre und strategischer Ausrichtung  zu tun. Für die Gestaltung von Logos nicht uninteressant. Und jetzt wisst ihr, warum das erste Apple-Logo Regenbogenbunt war 😉

In der nächsten Folge beginnen wir mit dem grundsätzlichen Aufbau eines Wappens.

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4 Responses

    1. Lieber Stefan,
      vielen Dank für Deinen link! Er ist sehr ausführlich und kompetent geschrieben.
      Vielleicht sollte ich an dieser Stelle mal eine grundsätzliche Aussage treffen:
      Ich erhebe weder Anspruch auf Vollständigkeit noch bin ich Doktor der Heraldik. Ich habe mich mit diesem Thema ein wenig auseinander gesetzt und gemerkt, daß es bei der Erstellung von Logos Spaß macht, wappenkundliche Grundsätze als Arbeitsbasis zu befolgen. Mein Blog ist weder Wikipedia noch ein Heraldik-Experten Forum!
      Die Bedeutung der Farben habe ich in den Jahren aus unterschiedlichen Quellen gesammelt und möglicherweise waren die allesamt „Quatsch“ – mir macht es trotzdem Spaß!