Verschissener Weichspüler!
was macht man, wenn man zu früh aufwacht? Nachdenken! Heute morgen dachte ich darüber nach, dass der Blog hier immer scheissiger wird. Wahrscheinlich geisterte mir Kathrins letzter Artikel noch im Kopf herum „Wär doch echt okay, wenn man sich halt mal nicht benimmt, keine mikroskopischen Aggressionen, kein „sorry!“, kein Zwinkersmiley, kein Herzchenscheiß.“…
Ja, das Ding hier ist ein verschissener Weichspüler geworden. Kein böses Wort, keine fäkalsprachlichen Entgleisungen, keine Gedankenfetzen des betrunkenen Abends… Es machte tatsächlich irgendwann keinen Spaß mehr, nach jeder zweiten Blogpost die Hasstiraden hysterischer Empörer zu ertragen und in der Folge permanent darauf zu achten, es allen Recht zu machen. Veganes Frauenverstehen, low fat, Nippelfrei, Volksfront von Judäa, wie kannst du nur eine Büffel-Ledertasche tragen du Mörder. Und dann ziehst du dich irgendwann zurück und denkst „leckt mich doch am Arsch!“. #momentanerStatus
Es allen Recht machen zu müssen, ist ja irgendwie der Punk des neuen Jahrtausends. Diese Gefallsucht in Fotos und Formulierungen… Kaum noch Fotos ohne Scheiss-Lensflares…jede Formulierung wird dreißig mal gegengelesen und korrigiert. Und wir hauen uns permanent die Taschen voll, damit wir ruhig schlafen können. Das Kommentarfeld wurde zur Büchse der Pandora, dem trojanischen Pferd an dem Social Media seinen Niedergang fand. Es suggeriert, das man seine Meinung zur Diskussion stellt. Einen Scheiss tue ich. Es ist meine Meinung und du kannst eine andere haben. Mir ist deine im Grunde auch völlig Wurscht. Kann sein, dass du ein lieber Mensch bist, kann sein, dass du ein Vollidiot bist. Ich suche keinen Konsens mit dir.
Wo war ich? Ach ja Weichspüler. Will ich nicht. Deshalb kippe ich das Ding hier entweder bald über den Jordan oder hauche ihm mal wieder frischen Wind ein. Momentan habe ich letzteres vor. Wenn es nicht klappt, Jordan.
Ein schönes Wochenende!
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