Und immer wieder Sonnenuntergänge
Die ersten Wochen in der neuen Heimat fühlen sich an, als würdest Du das erste Kapitel eines Buches schreiben – irgendwas romantisches mit Sonnenuntergängen und irgendwie hoffend, dass sich dass auf den Folgeseiten erstmal nicht mehr ändert. Die Protagonisten werden nach und nach eingeführt und bekommen lustige Namen wie Paddel-Ellen oder Shanghai-City.
Man hatte sie gewarnt – die Hauptfigur in unserer „Erste-Kapitel-Schmonzette“ – vor der komischen Art der Mecklenburger, aber bisher keine Spur davon. Im Gegenteil, beim abendlichen Rundgang unten im Hafen kriegst du die leckerste Fischsuppe mit einem Lächeln, dass dir die Ohren schlackern. Der Koch in Fischers Küche lässt dir einen Nachtisch aufs Haus bringen und schickt dir anschliessend Luftküsse durch das Küchenfenster. Und wenn die Vespa beim morgendlichen Brötchen holen durch die engen Gassen knattert und Fahrrad-Harry kurz zum Gruße nickt, scheint die Welt wie sie soll. Du kennst hier niemanden und trotzdem fühlst du dich nicht allein. Ein Sommer der nie endet, im Arm die Liebste, Glücksbesoffen.
Man kriegt Luft hier und das war es was ich brauchte.