… und dann ist da diese Sache mit dem Fotografieren in Kirchen bei Trauungen
Ich bin Atheist. Und Heide – also noch nicht mal getauft. Als Kind der DDR ist das nicht ungewöhnlich. Ich hab mich dran gewöhnt, was allerdings nicht heisst, dass ich Kirchen nicht von innen kenne. Ganz im Gegenteil! Ich bin als Hochzeitsfotograf sogar ein recht regelmäßiger „Kirchgänger“. Jedes Wochenende lausche ich irgend einer Predigt. Dabei hab ich sogar die Möglichkeit, sowohl Katholiken als auch Evangelen, Freikirchler oder Moslems zu zuhören. Und mittlerweile kann ich den Predigten sogar inhaltlich folgen. Ja, je öfter ich da so sitze und zuhöre, kann ich besser verstehen, warum Menschen an Gott glauben, aber auch, warum sie sich abwenden. Es gab Predigten, die mich bewegten und viel nachdenken liessen, aber auch welche, die vor Selbstgefälligkeit strotzten. „It’s all about the story“ wie der Amerikaner sagt…
Und dann ist da diese Sache mit dem Fotografieren in Kirchen bei Trauungen. Jeder Pastor oder Pfarrer regelt das nach eigenem Belieben – ist sein gutes Recht. Der eine hat kein Problem damit, dass ein Fotograf anwesend ist und alles festhält, ein anderer erteilt ein generelles Fotografierverbot. Mir ist es passiert, dass der Pastor mir während eines Liedvortrages zuflüsterte, ich könne gern auch mal auf die andere Seite des Altars, weil da das Licht besser sei. Doch das ist eher die Ausnahme. (ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass ich mich generell mit dem Hausherren vorher auf Regeln verständige und diese strikt einhalte. Ich fotografiere in Kirchen recht zurückhaltend und reduziere meine Stellungswechsel auf das Allernötigste).
Was mir bei der ganzen Diskussion über das FÜR und WIDER jedoch missfällt, ist die Tatsache, das es immer nur darum geht, was der Pastor oder Pfarrer möchte und nie darum was das Paar sich wünscht. Am vergangenen Samstag eröffnete der Pastor dem Bräutigam und mir, eine Minute vor der Trauung, dass – es entgegen aller Absprachen – keine Fotos geben wird (ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass die Küsterin bereits einen schönen Zettel mit dem Wort „Fotograf“ auf einen gut positionierten Stuhl gepinnt hatte). Und offenbar bin ich leider nicht gläubig genug, zu verstehen, wie man einem Brautpaar „am schönsten Tag des Lebens“ kurz vor Ultimo, diesen Wunsch verwehrt. Mir bleibt wiedermal nur das Verständnis dafür, dass der Kirche die Leute wegrennen.
Ich hatte bis lang nur einmal einen schwierigen Pastor der dann mal mit einem Exorzisten blick mich anschaute , 😉
Besser ist es nur einen Fotografen zu buchen. Dann gibt es auch keine Problem mit dem Pastor.
lg Frank
Ja, bei unserer Hochzeit war es leider genauso. Obwohl auch abgesprochen war, dass bei der Trauung fotografiert werden darf. Ich kann auch verstehen, dass es im digitalen Zeitalter nervig sein kann, wenn im Zuge der Trauung 20 Leute mit Fotoapperat und IPhone am Altar stehen. Das wollte ich auch als Braut nicht, aber ein engagierter Hochzeitsfotograf ist doch etwas anderes. Das Ende vom Lied war dann, dass der Pastor uns nach der Trauung „Zeit“ zum Fotografieren gab und sich am Ende in jedes Bild gedrängelt hat…
Soviel zum Thema Geistliche und Fotografieren in der Kirche…
Da treffen zwei Fronten aufeinander. Zum einen die Fraktion der Geistlichen, die meinen, sie haben kraft ihres Amtes das Recht, die sonst übliche Gewaltenteilung in einem demokratischen Rechtsstaat aus den Angeln zuheben. Zum anderen aber kann ich auch gut nachvollziehen, dass solche Geistliche schier genervt sind, weil sie das eben schon erlebt haben, dass bei solchen Gottesdiensten (sei es Trauung, Taufe, Konfirmation oder Kommunion) jeder der meint, eine möglichst professionell aussehende Kamera um den Hals mache ihn schon zum professionellen Fotografen, gibt, die eben noch nichts davon gehört haben, dass ein wirklich guter Fotograf bei solchen Events dezent vorgeht. Schade ist eben nur, dass hier der Wille und Wunsch des Brautpaares nicht zählt…
Zumeist läuft alles ganz locker ab. Manchmal allerdings gibt es Stress von kirchlicher Seite. Dann hilft es meist, wenn man erklärt, dass garantiert nicht geblitzt, eine superleise Kamera verwendet und alles von mögichst einer Position fotografiert wird. Bei meinen letzten Hochzeiten wollte sogar das Brautpaar, dass nur ein Fotograf alle Bilder in der Kirche macht. Der Pfarrer war begeistert und hat vor dem Beginn der Zeremonie darum gebeten. Ergebnis: Alle waren glücklich!
Ich halte es bei meinen Hochzeiten so, dass ich rechtzeitig mit dem Paar und den Geistlichen abspreche, was gewünscht und erlaubt ist. Mit letzterem unterhalte ich mich dann in der Regel auch noch alleine und sage ganz genau, was ich vorhabe, wo ich mich bewegen möchte usw. In der Regel habe ich bisher noch immer eine Lösung gefunden.
Aber es gibt auch immer wieder Geistliche, die einfach zu verkrampft sind.
Und was das Thema „Dienstleister“ angeht: natürlich ist der Geistliche ein Dienstleiter. Ich wage mal die kühne These, dass die meisten nicht in der Kirche heiraten, weil sie so unglaublich gläubig sind, sondern weil Ihnen das schöne Ambiente gefällt. Die Braut hat ein einmaliges Kleid, der Bräutigam trägt (vielleicht zum ersten Mal im Leben) eine Krawatte und auch die Gäste werfen sich in Schale. Das Ganze macht den Tag zu einem einmaligen Erlebnis und dann kommt einer und verbietet auch noch, den wichtigsten Teil der kirchlichen Hochzeit zu fotografieren! Man sollte vielleicht in dem Fall drüber nachdenken, dass es ja nicht die Kirche im Heimatort sein muss…
Die Kirche hat bestimmt Angst, dass du mit deinem Teufelsgeräten die Seelen der Anwesenden raubst.
Schöne Geschichten, die man hier liest.
Mein Bruder hatte bei seiner Hochzeit einen Fotografen engagiert und alle Verwandten gebeten, nicht zu fotografieren. Damit waren alle zufrieden.
Ich bin ab und zu als Musiker bei Hochzeiten und wundere mich immer wieder, wenn in evangelischen Kirchen der Wunsch des Brautpaares nach einem gesungenen (oder gespielten) „Ave Maria“ vom Pfarrer abgeschmettert wird. Weil es Marienverehrung nur bei den Katholiken gäbe.
Dabei war Bach selbst evangelisch …
Der Konflikt ist bestimmt schon so alt wie die Fotografie… Ich bin schon seit fast 30 Jahren auf Hochzeiten unterwegs und es gab immer „sone und solche“ Pfarrer… und ich bin auch so`n „DDR-Atheist“ – trotzdem muss ich mal hier ne Lanze für die Pfarrer brechen: Das Verständnis, dass die Trauung eine Dienstleistung für das Paar ist, ist aus kirchlicher Sicht natürlich völliger Quatsch! Ein Pfarrer, der es ernst meint mit seinem Glauben, „vollzieht hier das Wort der Bibel“ und erfüllt nicht unbedingt die Wünsche eines Brautpaares. Soweit dazu. Trotzdem ärgere ich mich auch nach Jahren immer noch über die frömmelnde Aggressivität einiger Gottesdiener, wenn nur das Wort „Foto“ fällt. Mein Vater, den ich schon als Kind oft auf Hochzeiten begleitete, sagte immer: „ob Pfaffe, Gastwirt oder Standesbeamte – ein A… ist immer dabei!“
@ Julia
Ich meine es genau so wie ich es geschrieben hatte: AUF dem Altar.
Ja, als Hochzeitsfotograf erlebt man so einiges:
– Sie können alles, aber steigen Sie bitte nicht auf den Altar
– Bitte nur von diesem Punkt aus fotografieren
– Bitte nur das „Ja-Wort“ fotografieren (wird schwer die Akkustik auf dem Bild einzufangen)
– Ich mache eine Fotopause, da können Sie das Paar kurz fotografieren
– während der Trauung wird nicht fotografiert, aber wir können sobald die Gäste draußen sind alles nach Ihren Wünschen nachstellen
– Fotografiert wird hier überhaupt nicht!
Aber die Wünsche des Brautpaares, welche ja „Ihren schönsten Tag“ festgehalten haben wollen und dafür auch nicht immer wenig Geld bezahlen, die werden nur sehr selten berücksichtigt.
Viele Grüße aus Dresden
euGen
In meinem letzten Südafrika BLOG hab ich das auch schon mal mit angemerkt
„Ein Satz von Pfarrer Rodney , welcher mir im Gedächtniss blieb nachdem ich seine Zeremonie gelobt habe:
„I do this not for the church but for Ruth & Karl.“ …
(Ein kleiner Denkanstoss für manch deutschen Pfarrer oder Beamten.)
.. Steffen bringt es auf den Punkt …
Oja, das kenne ich. Immer wieder was neues, mal so mal so, nur selten so, wie es das Paar möchte.
Aber auch ich hatte schon die gegenteiligen Erlebnisse, bei einer Hochzeit im letzten Jahr, wollte der Pfarrer mit mir noch über mein Equipment fachsimpeln…“Ahh, 5 MkII, hab ich auch…und das 70-200, ist das da Neue….“ 😉 Das ist dann wieder sehr belebend….
Gruß
Henner
🙂 Jo, das kenne ich auch… und ich möchte zwei Geschichten erzählen, die unterschiedlicher nicht sein können… Eine Hochzeit fotografierte ich in Braderup, einem kleinen Ort an der dänischen Grenze. Es war eine nicht alltägliche Hochzeit. Eine Deutsche und ein Nigerianer. Allein wie die Kirche geschmückt war – so was von farbenfroh. Die Verwandschaft des Bräutigams nicht weniger. 🙂 Und was für eine fröhliche Ausstrahlung alles hatte. Die Kirche klein, aber schön hell. Mit der Belichtung also keine Schwierigkeiten. Noch mal alles abgecheckt, wo sie rein kommen, wie weit der Pastor vorweg läuft— verdammt wichtig… denn manchmal versperren die den Blick aufs Brautpaar beim Einzug. Beim Eintreffen des Pastors, die Erlaubnis zum Fotografieren geholt und ich durfte ALLES. Die Segnung, das Gelübde… So etwas hatte ich bisher noch nie erlebt… Aber was da noch alles in der Kirche passierte – Dank der nigerianischen Anwesenheit – war bisher die schönste und erlebnisreichste Trauung meines Fotografenlebens…
Ja… und dann die andere Seite: 🙂 Einen Tag vorher habe ich alles mit dem Brautpaar besprochen – die Braut übrigens ein langjähriges Modell von mir, wir waren uns also nicht fremd, und wir waren übereingekommen eine Reportage zu machen vom Aufstehen bis zum Empfang. Ich wusste nicht, auf was ich mich da eingelassen hatte – wollte es aber wissen. Wer das schon mal gemacht hat, also wirklich vom Aufstehen über Zähneputzen, Frühstück— Friseur – man glaubt ja nicht, wie lang so was dauert… Und wenn dann das ganze nicht so geworden ist, wie Frau sich das wünscht… bei der bekannten Kosmetikerin die ganze Frisur noch mal wieder aufreißt und komplett neu gestaltet…:-) Nun ja – der schönste Tag im Leben halt. Wieder zu Hause angekommen hetze ich zwischen Ankleidung Bräutigam und Braut hin und her… Wobei – in der Ankleide der Braut war es sehr kurzweilig, zumal drei bezaubernde Brautjungfern in roten Kleidern damit beschäftigt waren, die Braut in das Braukleid zu befördern… Lustich…
Dazwischen schüttete es immer wieder wie aus Kübeln… aber wir hatten Glück; zur Kirche trocken, während der Trauung fürchterlich nass, und dunkel in der Kirche – 🙁 Danach wieder trocken… so lange wie das Shooting draußen dauerte – danach wieder Kübel ausgießen… Nun, noch einmal zurück zur Trauung… die Pastorin habe ich wie immer höflich gefragt, was denn erlaubt sei und was nicht… Ich durfte so gut wie nix… Sie wollte auf keinen Fall, dass das hier zu einer Show verkam… Hm… was soll man dazu sagen – denn ich teile durchaus die Meinung das doch wohl das Brautpaar das Wichtigste ist und nicht die Pastorin. Warum soll man ihnen die schönsten Bilder verwehren an einem Tag wie diesen… ich werde es nie verstehen – und schon gar nicht, warum alle so verschieden reagieren.
Nun, ich verzog mich auf die Brücke der Orgel. Von da aus hatte ich einen schönen Überblick über alles… Doch nicht nur das. Gleich beim ersten Song merkte ich das irgendetwas nicht stimmte. Die Braut kicherte so was von und bald merkte ich es auch – der Organist spielte völlig falsch! Ich schaute es mir eine kurze Zeit an und schlich dann zum Organisten… Der grinste mich nur mit einer roten Nase an und fragte ob ich nicht auch einen möchte – der hatte sich so was von einen angeschiggert, dass ich laut lachen musste…
Nein, was für ein Erlebnis…
Und wenn sie nicht gestorben sin, dann leben sie noch heut…
Danke für die Aufmerksamkeit… 🙂
@Marie… natürlich meine ich den Bereich vorne und nicht den Gabentisch. Auf dem „rumzuspringen“ würde doch keiner wagen, das kann ich mir nicht vorstellen… oder @marie – hat der Fotograf von deinem bekannten Pastor wirklich AUF DEM TISCH gestanden? Da fehlen mir dann die Worte…
@Tom
Nächstes Mal sagst Du dem Pastor, dass sein Verhalten unbiblisch sei. in 1. Timotheus 4,12a) heißt es: „Niemand verachte Deine Jugend“. Das Alter sagt eben nichts über die Fähigkeiten aus. So: Keep on doing your thing!
Andererseits scheint es für viel Brautpaare nur um eine schöne Kulisse für ihre Hochzeit zu gehen. Danach betreten die meisten eine Kirche nur noch zu Weihnachten. Ich denke, dass auch die Kirche von zu vielen einfach nur funktionalisiert wird. Mit dem christlichen Glauben haben viele kirchliche Hochzeiten nicht viel gemein. Unabhängig davon sollten sich natürlich beide Seiten an Absprachen halten und Pastoren einem Hochzeitspaar gestalterische Freiräume überlassen, wozu auch das zurückhaltende Fotografieren gehören sollte.
Mein bestes Erlebnis: Pastor zu mir: „Sie dürfen überall dort stehen, wo ich nicht stehe!“ 😉
Steffen, du sprichst sicherlich vielen Hochzeitsfotografen aus der Seele. Diejenigen, die damit angeben noch nie solche Probleme gehabt zu haben, hatten einfach Glück oder sind nicht so lange auf dem Markt.
@ Julia
Auf dem Altar rumspringen geht einfach nicht in einer Kirche. Punkt. Das ist massiv respektlos. Es sei denn, Du meinst den AltarRAUM, d.h. den teil der Kirche, in dem der Altar steht.
Der Altar ist das Teil, auf dem Gaben bereitet werden, ein Heiligtum in der Kirche. Da mit den Füssen draufstehen geht einfach nicht.
Es gibt auch genügend Fotografen, die sich für Halbgötter halten 😉
Genau das ist mir auch schon passiert. Jedoch wurde ich auch schon, trotz Absprache und Telefonaten mit dem Pfarrer während der Trauung aus der Kirche geworfen, da den Pfarrer das Geräusch des Spiegels in meiner Kamera störte, mit den Worten: ich denke es ist besser, wenn wir diesen Moment im Herzen tragen anstatt auf Zelluloid. Unglaublich, aber wahr. Es ist wirklich schade, dass hier, wie Du schon geschrieben hast, nicht auf das Paar eingegangen wird. Ich kann auch den Unmut einiger Pfarrer verstehen, da auch ich schon miterleben musste, wie ein Fotograf während der Frage aller Fragen sich zwischen das Brautpaar und dem Pfarrer warf. Da würde auch mir der Kragen platzen, aber wenn man sich wirklich aufs Wesentliche konzentriert und auch an Ort und Stelle bleibt, kann und will ich es einfach nicht verstehen, warum diese einzigartigen Momente nicht die Chance bekommen, auch für z.B. Menschen, die auf anderen Kontinenten wohnen, festgehalten zu werden.
Ich weiß nicht warum, aber ich habe einfach den Eindruck es geht um Macht und Ansehen. Der Pastor/ die Pastorin hat einfach die Hosen voll, dass schlecht über sie geredet werden könne, unter dem Motto sie habe ja nicht mehr die Kirche im Griff, wenn da ein Fotograf auf dem Altar rumspringt. Und: Er will das letzte Wort haben. Chef sein. Die Autorität und alle nicken ehrfürchtig wenn er das Wort ergreift. Irgendwie wollen alle, die einen Kittel anhaben -sei es Anwaltskittel, Artzkittel, oder Pastorkittel – alle nach ihrer Pfeife tanzen lassen. Bringt vielleicht der Beruf mit sich. Oder genau solche Menschen wählen solche Berufe. Damit mir das nicht passiert, würde ich mich von einem freien Prediger trauen lassen, Mickey Wiese, ein guter alter Freund von mir (ups, da ist mir etwas Schleichwerbung reingeflutscht). Ja das ist möglich: Landeskirche „buchen“ und eigenen Prediger mitbringen. Haben Freunde von mir auch gemacht. Problem war dann allerdings die Küsterin, die mich als Fotografin direkt auf die Ampore verband hat, um die Trauzeremonie nicht zu stören. Obwohl sich das Brautpaar durch mich nicht gestört gefühlt hätte, im Gegenteil. Also: Wenn alles klappen soll wie man sichs wünscht: Freien Theologen / Prediger buchen (der muss sich in einer fremden Kirche nicht als Leitungsgockel beweisen) und eigenen Musiker buchen. Da würde ich auch jemanden kennen, aber ich glaub das war schon genug Schleichwerbung…
Ich sollte auch vor 3 Wochen die eine Kommunion fotografieren, und war von den Eltern engagiert gewesen. Naja anscheinend hat mich der Pfarrer als 16 Jähriger ungläubig angeguckt und gemeint, die Kirche selber hätte schon eine professionelle Fotografin engagiert. Mit großer Betonung auf „professionell“.
Das fand ich dann doch auch ein bisschen „diskriminierend“ von ihm, dass ich seiner Meinung nach als 16 Jähriger keine guten Bilder machen könne, denn andere, ältere Fotografen die von anderen Eltern engagiert wurden, hat er im gewissen Maße zugelassen.
Soviel von mir zu Pfarrern und fotografieren in der Kirche 😀
Bei den Hochzeiten die ich fotografieren durfte hatte ich bislang immer Glück, großes Glück sogar wenn der Pastor mir vorm Gottesdienst seinen Ablaufplan in die Hand drückt. Bei einer Hochzeit auf der ich Gast war hatte der Kollege der engagiert war Pech.
Man kann die Pastoren nicht über einen Kamm scheren, man kann es auch nicht daran festmachen, in welcher Altersstufe sie sind, mit den ältesten hatte ich bislang am meisten Spaß 🙂 Ich kann die Pastoren/Pfarrer (wie auch immer) einerseits verstehen: der Traugottesdienst ist etwas besonderes, hat eine gewisse Würde und dies sollte man als Fotograf unbedingt respektieren und beachten.
Mir hat ein Pastor im Vorgespräch mal gesagt „Solange Sie mir nicht die Hütte abfackeln können Sie machen was sie wollen“ und er war nach dem Gottesdienst in einer niedlichen kleinen dunklen Kirche völlig von der Rolle, dass ich den Blitz nicht mal ausgepackt hatte. Er war jedenfalls total glücklich und meinte, ich darf wiederkommen 🙂
Blitzen und Serienbildsalven – tut mir leid, das geht in der Kirche wirklich nicht. Man sollte wissen was man tut und das Equipment haben um einen Auftrag aus entsprechend ausführen zu können. Dezentes Arbeiten ist gefragt. Was natürlich nichts bei Pastoren hilft, die kategorisch dagegen sind. Das ist traurig fürs Brautpaar und in der heutigen Zeit auch nicht mehr nachvollziehbar.
Wie hier schon mehrfach erwähnt wurde muss die Kirche sich darum bemühen ihre Mitglieder nicht zu verlieren. Und das bedeutet nun einmal, nicht päpstlicher zu sein als der Papst, sonder auf Wünsche einzugehen. Denn dann kommen die Leute vielleicht auch wieder. In Form von Taufen und Konfirmationen.
Wir Fotografen können nur unser Bestes tun und uns dem Anlaß und Ort entsprechend zu verhalten und einen guten Eindruck zu hinterlassen. Und trotzdem gute Fotos mit nach Hause zu nehmen.
Also, bei meiner eigenen kirchlinchen Trauung holte ich kurz vor dem „Ja“ tief Luft, als eine Bekannte mit der Nikon SLR, Blitz und Winder wahrhaft losballerte, dass ich das „Ja“ beinahe nicht herausbekommen hätte…
Ich persönlich brauche keine Fotos aus Gottesdiensten. Man kann auch nachher Fotos in der Kirche machen, oder spricht vorher ab, wann fotografiert werden darf.
Meiner Meinung gibt es zuviele, die nur für die Fotos heiraten, und vor lauter Fotostress den Tag kaum geniessen können…
Als ebenfalls Ostdeutscher kann ich das absolut nachfühlen. Allerdings möchte ich dir noch meinen Glauben empfehlen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fliegendes_Spaghettimonster
🙂
Wenngleich mich die meisten „nur“ als Wupperphotograph kennen, so kann ich als stud. Theologe beide Positionen gut verstehen. Hochzeiten kenne ich nur Trauender (und 1x selbst „Opfer“ 😉 doch sollte bei diesem wichtigen Tag zumindest ein Profifotograf zugelassen werden. Gerade bei einem einmaligen Event (Hochzeit oder Glaubenstaufe) sind solche „Beweisfotos“ oft eine schöne Erinnerung an eines der wichtigsten Momente im Leben. Rumturner auf Altären sind da fehl am Platz. Professionalität zeigt sich am fertigen Bild und nicht an Kletterkünsten oder ausgefallenen Positionen. Gerne mache ich auch noch ein en „Extratermin, wo man prima details professionell ins Licht setzen kann ohne eine Zeremonie zu stören. Hier ist Kreativität gefordert.
So was kommt immer wieder vor, meiner Erfahrung nach aber eher bei evangelischen Trauungen, da besonders bei weiblichen Kirchenvertretern.
Wenn ich allerdings (auch hier) dann mitbekomme, dass es Fotografen gibt, die in der Kirche Serienbilder machen, die wild rumblitzen oder, wie mir ein Pfarrer mal erzählte, beim Ringwechsel plötzlich auf dem Altar stehen, dann kann ich die Pfarrer verstehen.
Ich selbst bin aus der kirche ausgetreten, denke jedoch, dass man diesen Raum mit Respekt betreten sollte. Man kann grandiose Bilder machen, ohne sich selbst zum Hampelmann und die Kirche zum Zirkus umzufunktionieren.
Bei den wenigen Komplettverboten, die ich hatte, bin ich trotzdem nie ohne Bilder nach Hause, dann wird halt fotografiert, wenn laut gesungen wird, dass man den Verschluss nicht hört.
In einem Kloster hat mich der Pfarrer (trotz Genehmigung) allerdings mal während der Predigt angeschnauzt, dass es jetzt aber reichen würde. Mein Brautpaar hat sich danach dafür bei mir entschuldigt 😉
Grundsätzlich weise ich alle meine Brautpaare auf die möglichen Schwierigkeiten hin, sie sind dafür verantwortlich, das mit dem Pfarrer zu klären. So muss ich mich am Tag der Tage nur noch kurz vorstellen und in der Regel klappt die Kommunikation mit den Geistlichen ohne Probleme.
@Ingo Tja, leider sind es genau solche Aktionen „das ich sogar auf dem Altar rumturnte und die Ringszene mit 9 B/sec. festhielt“ nach denen einige Pfarrer/Pastoren dann das fotografieren verbieten.
Bei den Storys, die ich bei einigen Vorgesprächen gehört habe, hätte ich im Anschluß das fotografieren auch verboten.
Sorry aber „9 B/sec“ geht meiner Ansicht nach in einer Kirche einfach nicht und braucht man auch nicht!
Gerade in der heutigen Zeit in der sich die meisten meiner Paare nicht mehr kirchlich trauen lassen, sollten die Kirchenvertreter gut darüber nachdenken, ob sie dem Paar diesen Wunsch abschlagen sollten. Ich persönlich denke, wenn sich ein Paar schon für eine kirchliche Trauung entscheidet, also zu seinem Glauben steht, dann sollte man ihm nicht die Möglichkeit verwehren dieses besondere und ihnen wichtige Ereignis, festhalten zu lassen. Ich bin diskret und halte mich im Hintergrund – störe die Zeremonie nicht und mache nur dann Aufnahmen, wenn die wichtigen Dinge passieren… meiner meinung nach sollte das machbar sein und ich finde es ist ein Unding dann fünf Minuten vor der Trauung zu sagen „Nein, keine Fotos!“. Das arme Paar, sowas drückt die Stimmung am schönsten Tag ihres Lebens…
Ist mir auch schon passiert. Da muss das Brautpaar dann durchgreifen. Ich hatte damals das Paar daraufhin fragend angeguckt und die haben mir das bestätigt. Letztendlich waren sie aber nur zu nervös, etwas anderes zu sagen.
Als Brautpaar würde ich dem Fotografen dann im Stillen sagen, „mach trotzdem ein paar Fotos“.
Wenn beide mir sagen „nein“, dann halt nicht. Bezahlt werde ich immernoch vom Brautpaar und als Paar würde ich dagegen halten.
Zu mir hat ein Pfarrer einmal nach der Trauung gesagt: Ich habe Sie gar nicht bemerkt. Schönes Kompliment, wenn man bedenkt, das ich sogar auf dem Altar rumturnte und die Ringszene mit 9 B/sec. festhielt. ;-))
Da habe ich bisher zum Glück noch wenig Probleme gehabt. Es gab allerdings auch schon hartnäckige Vertreter des kirchlichen Personals. Nach einem kurzen Gespräch ließ sich da aber meist ein Kompromiss aushandeln. Im ungünstigsten Fall durfte ich den Altarraum nicht betreten. Hab mich dann seitlich angeschlichen und mit Tele gearbeitet. Am besten war aber der Pfarrer, der erst nach umständlichen Vorverhandlungen ein Minimum an Fotos erlaubte und am Ende als er die Ergebnisse sah, selber Abzüge haben wollte. Hochzeitsfotograf zu sein – immer wieder interessant! 🙂
Ich hatte das gleiche Erlebnis gerade erst vor zwei Tagen auf der Hochzeit, die ich für das Paar fotografisch begleiten durfte.
Im Vorfeld wurde dem Paar bereits mitgeteilt, dass Fotos nur aus einer Position erlaubt würden und ich mich als Fotografin nicht weiter bewegen dürfte. Bilder vom Altar aus wären nicht erlaubt. Ganz toll, dachte ich mir. Dann kann ich mir jetzt überlegen ob ich das Brautpaar von links fotografiere und dann fast nur den Bräutigam auf dem Bild habe oder von rechts und dann mehr von der Braut zu sehen ist.
In der Kirche fragte ich dann noch einmal selbst beim Pfarrer nach. Erst hieß es, ich darf nur aus einer Position fotografieren und die wäre bevorzugt von oben aus. Von dem Empore. Als ich dann wenig glücklich anmerkte, dass das Brautpaar dann auf sämtlichen Bildern ja nur von hinten zu sehen sein würde, meinte er es wäre ja auch ein Gottesdienst. Und die Hochzeit des Paares und damit ein ganz besonderer Tag für die beiden, gab ich darauf zurück. Er wollte dann auch gleich abwiegeln und nicht mit mir herumdiskutieren. Letzten Endes haben wir uns darauf einigen können, dass ich hinter dem Altar an das Seite Platz nehmen konnte und während eines Liedes nach oben wechseln um auch ein paar Bilder von der Empore machen konnte. Während der Gebete gab er mir immer ein Zeichen jetzt nicht zu fotografieren.
Ich war anfangs wirklich sehr verwundert über die Reaktion bzw. die Ablehnung dem Fotografieren gegenüber. Kirche hin oder her. Es ist ein ganz besonderer Tag im Leben zweier Menschen und diesen Tag möchte man gerne in Bildern festgehalten haben. Das nicht geblitzt werden durfte – damit kann ich leben. Mein Objektiv ist lichtstark genug. Aber derart strenge Vorschriften finde ich persönlich völlig überzogen.
Als ich während seiner Predigten an der Seite saß und das Paar fotografierte, war ich froh die beiden von vorne ablichten zu können. Jetzt haben die beiden die wichtigen Momente in der Kirche auf Bildern verewigt.
Ich bin selbst vor einigen Jahren aus der Kirche ausgetreten und habe mir während der Trauung gedacht, dass ich persönlich auf eine kirchliche Trauung wirklich verzichten kann. Da wäre mir eine Trauung mit einem freien Theologen wesentlich lieber. Dann kann man mit dem Schwiegervater in die Kirche einmaschieren, man kann Blumen vorne streuen lassen, die Fotos so machen lassen wie man sie sich vorstellt oder sonstiges genau so handhaben, wie man es sich für seine Traumhochzeit wünscht.
Manche Auflagen sind für mich nicht nachvollziehbar.
Hi Pirat,
nette Geschichte, die der Eine oder Andere wahrscheinlich kennt.
Mich zischte auch mal so eine Pfarrer an: Wenn sie während der Prozession Bilder machen, höre ich auf zu reden und gehe raus.
So hängte ich mir die 5D,II um den Bach, drueckte den Videoknopf und filmte alles in FullHD. Er bemerkte nichts, obwohl ich richtige Ganzkörperkamerafahrten machte – imm er Kamera am Gurt vor dem Bauch.
Ich zig am Schluss einzelbilder und fuer 13×18 reichte es allemal.
Der Depp der Damische!!!!
Tja, das Problem gilt leider nicht nur bei Hochzeiten. Es gibt auch Pastoren, die verbieten es, die Kinder beim Krippenspiel zu fotografieren, wenn alle Eltern in der Bank sitzen und dem ersten Auftritt ihrer Kleinen entgegen fiebern. Und dabei ging es bei meiner Erahrung nicht darum, dass jetzt ALLE Eltern aufspringen. Gleiches gilt bei Konfirmationen. Einerseits will die Kirche die wichtigen Übergangspunkte im Leben der Menschen begleiten und prägen, andererseits verbietet sie, die im Bild festzuhalten. Darüber sollten die Pastoren wirklich mal nachdenken. Die Bitte, ohne Blitz zu fotografieren, kann ich zwar nachvollziehen. Aber warum wird sie geäußert? Nimmt der Blitz irgendetwas von der Kirche oder der Stimmung weg? Bei hellen Neubaukirchen mag es ja noch angehen ohne Blitz, aber in einer romanischen Basilika mit Buntglasfenstern?
Danke für diesen Post lieber Stilpirat!
Ich bin auch Theologoe. Bei könnte es höchstens passieren das ich von der D3 zu begeistert – abgelenkt bin 😉
Aber es stimmt es geht ganz klar um die Menschen und an diesem Tag um das Brautpaar.
Ich kenne von einigen Pastoren leider auch diese Abneigung. Bei ihnen kommt es aber wohl daher, dass sie kaum eine Hochzeit mit einem Profifotograf erlebt haben. Da gab es eben 3 – x Hochzeiten wo die halbe Familie mit lauten DSLRs und Blitzen sich im Alter versammelt hat – und dann ist ihnen wohl die Lust vergangen.
Aber ich freue mich schon auf Hochzeiten mit nem anständigen Fotograf (vielleicht treffen wir uns dann ja mal 😉
LG Jeremias
Also wenn der Pastor im Vorfeld ganz klar sagt „keine Fotos“ – OK. Dann kann man sich ja überlegen wie man damit umgeht. Aber kurz vor der Veranstaltung eine 180° Kehre zu machen und zu sagen „och nö, heute nicht“ ist ein Schlag ins Gesicht – und zwar in erster Linie für das Brautpaar.
Wäre ich der Bräutigam gewesen, hätte ich den Pastor vor die Wahl gestellt: entweder die Feier läuft so wie vereinbahrt, oder gar nicht!
Aber was red‘ ich – bin ja selber schon seit ewigen Zeiten kein Mitglied mehr. Wundert sich jemand?
@Bastian, auch ne coole Sache xD
Ich hatte bisher immer großes Glück. Die Pastoren und Pfarrer waren immer sehr freundlich und sagten mir, dass ich eigentlich alles machen kann, was ich möchte. Außer mit dem Blitzen, das wollten sie bisher alle nicht.
Aber blitzen tue ich sowieso recht ungern, da mit die Atmosphäre dabei flöten geht.
Aber ich kann Dich verstehen. Das ist alles sehr ärgerlich. Und ich komme bestimmt auch mal in die Verlegenheit, nicht fotografieren zu dürfen. Mal sehen, wie ich reagiere!
Bin ja kein Hochzeitsfotograf, aber dr Hochzeit meiner Schwester habe ich dann doch fotografiert. Der Pfarrer wollte auch keine Fotos in der Kirche, meine Schwester schon.
Also haben wir drei Remotes früh morgens montiert und ich konnte brav in der Reihe mit den Gästen sitzen und per Pocket Wizard fotografieren.
@Andreas:
Ich halte mich an das Hausrecht des Pastors. Hab aber von hinten aus der Bankreihe und von den oberen Sitzplätzen ein paar Aufnahmen gemacht.
Ich glaube, bei vielen Pfarrern genießen wir leider einen echt schlechten Ruf. Ich hab schon öfter den Satz gehört: „Fotografieren, naja OK, aber keinesfalls blitzen!“ – anscheinend sind sie das nicht anders gewöhnt…
Ich lasse meistens das Brautpaar schon nachfragen, ob der Pastor ein Problem mit Fotos in der Kirche hat, und gebe als Argument dann mit, daß es von meiner Seite her kein Blitzgewitter geben wird 😉
Deine Gedanken kommen mir sehr bekannt vor. Was mich jetzt aber am meisten interessiert: Hast du fotografiert oder nicht?
Irgendein Fotograf (ich weiß leider nicht mehr, wer – vielleicht Carmen&Ingo?) hat letztens einen Pastor zitiert: ich mache das hier schließlich nicht für mich, sondern für das Paar!
Und so sollte es meiner Meinung auch nach sein!
Klar, dass während der Predigt nicht jeder Hans & Franz wild knipsend durch die Kirche laufen sollte. Aber bei einem Profi sollte der Pastor doch auch davon ausgehen, dass er sich beim Fotografieren respektvoll und zurückhaltend verhält.
Ich durfte mich bei der Hochzeit meines Bruders in der Kirche frei bewegen und sogar auf den Altar! Für ein Foto von der Ringübergabe natürlich sehr dankbar!
@Gregor… da hätten wir ja echt mal über „Gott und die Welt“ quatschen können. Ich bin ja trotz meiner „Ungläubigkeit“ sehr aufgeschlossen… Es gibt hier in meiner Ecke sogar einen Pastor, der mich mit seinen Predigten jedesmal total in seinen Bann zieht… Aber das ist leider die Ausnahme…
@DocMaowi
„jesus ist in seiner zeit der womöglich größte hippie gewesen…“ Drei dicke Daumen hoch!!
einfach dennoch fotografieren wenn es dem brautpaar wichtig ist…was will der pastor machen..zoff..das „glaube“ ich nicht. wir hatten auch das problem bei unserer trauung jedoch ist der pastor „so nett“ gewesen es 18 stunden vorher telefonisch zu sagen..“ars……..“ wir haben dann kurzerhand die kirche gewechselt und sind anschließend aus dem verein ausgetreten..ich kann auch ohne kirche „glauben“….
wer jetzt denkt was für ein hirni dem sei gesagt..es ist ein vorschlag des zweiten pastoren gewesen es so zu machen mit dem austritt…nebenbei bemerkt sagte er einen sehr guten satz…
„jesus ist in seiner zeitr der womöglich größte hippie gewesen und hätte sich auch nicht daran gehalten und wenn er heute leben würde, würden die meisten kirchenoberhäupter ihn nicht in „ihr“ haus lassen…. wir durften dann sogar die schottischen dudelsäcke in der kirche erklingen lassen..und das hat richtig gerockt. es gibt auch coole postoren die im hier und jetzt leben und es obendrein noch verstehen.
Wobei auch deren Gründe die Fotografiererei zu verbieten wieder so vielfältig sind das man dem schlecht vorgreifen kann. Ich versuche mich immer mit den Pfarrer/innen soweit zu verständigen das eine Bagatellisierung ihrer Handlungen durch mich nicht stattfindet und ich mich wenn dann bewege wenn gesungen wird. Das klappt fast immer, aber manche sind einfach nervös und achten zu sehr auf alles was sich bewegt und verlieren den Faden. Da geht dann garnix. Oder halt ein Video 🙂
hi Stilpirat
ich bin selber Theologe (in der Schweiz heisst das Pastoralassistent, verheiratet, zwei Kinder) und begleite Menschen mit Behinderungen. Deine Seite, Handbuch zur Hochzeitsfotografie, dein Buch etc. All dies gibt mir den Eindruck einer sorgfältigen und sensiblen Vorgehensweise. Ich kann nicht verstehen, weshalb es Pfarrer gibt, die sich über solche Fotografen und vorallem an solchen guten Bildern (auch das Bild beim Blogeintrag) freuen! Es ist doch ein wirkungsvolles Bild (man könnte auch von Werbung sprechen) eines einzigartigen Tages und einer Aufgabe der Kirche Menschen echt zu begleiten. Ich würde mir wünschen, in den Begegnungen und Gottesdiensten mit Menschen mit Behinderungen bei mir würde jemand solche Bilder gestalten!!!
Und du hast vollkommen recht mit deinem Schlusssatz. Es geht um die Menschen PUNKT!
Beim Fotografieren, predigen – ob man an Gott glaubt oder nicht und überhaupt!
Bleib weiter so dran und freu dich an den aufgestellten und offenen Pfarrer!
Gruss aus der Schweiz,
Gregor
(wohne nahe bei Luzern, wo du vor kurzem warst)
Waaaasssss..? Ist es dabei geblieben oder hat er sich umstimmen lassen..?
Ähnlich wie bei mir..
Zuvor mit dem paar & mit dem Pastor geredet & er meinte „Da freut er sich & ich darf fotografieren wie ich will nur bei Gebeten soll ich mich zügeln..“ kein Problem dachte ich mit & alle waren Happy..
Der Tag kam, ich kniete auf meiner Position der Pastor kam zu mir & sagte, bitte so wenig Bilder wie nötig & hier können sie gerne bleiben, aber laufen sie nicht durch die Gegend & machen sie das & das nicht.. Er war fertig & in diesem Moment fing die Zeremonie an.. Anfangs war ich sehr zurückhaltend, hatte fast schon Angst, doch dann dachte ich was will er machen mich raus schmeißen..? Ich habe großen Respekt, aber da war ich einfach nur erschüttert.. Ich fotografierte von allen Positionen die ich mit vorher vorgestellt hatte & hatte auch gute Schüsse erzielt.. Nach dem der Tag vorüber war & ich am Telefon dem Pârchen erzählte was vor fiel waren sie geschockt & fragten ob ich denn überhaupt genug Fotos gemacht habe.. Ab da wusste ich ich hab alles richtig gemacht, ich hab alle Fotos gemacht & sie haben es nicht bemerkt.. Auch der Pastor sagte danach nichts zu mir..
Man muss die Grenzen kennen, aber JEDER sollte sich an die Abmachung halten das zählt auch für PASTOREN..!!!
Steffen, Du sprichst mir aus der Seele… ich durfte am Samstag auch nicht in der Kirche fotografieren. Ich finde es zum einen persönlich schade, da mir dieser Teil des Jobs immer recht viel Spass macht. Aber nochmehr ärgert es mich für das Brautpaar, das dann von diesem (für sie) sehr wichtigen Teil keinerlei Erinnerungsbilder bekommen.
LG, Jens
Gott kann eben für sein Bodenpersonal nichts….
Aber ein, zwei Brenizer sind doch okay…
Kann deine Enttäuschung über solche Vorfälle gut verstehen. Ich frage mich nur, warum das Paar bei sowas kein Mitspracherecht hat. Zwar sind die Kosten für die kirchliche Trauung relativ gering (wird glaube ich über die Kirchensteuer abgegolten), aber dennoch geht man doch eine Art Vertrag ein und sollte sich da einmischen dürfen. Ich hoffe nur, das das beim Paar auch ankommt, das es nicht an dir lag, sondern am engstirnigen Pastor.