The Rolleicord Experience
Aus aktuellem Anlass verschiebe ich die für heute geplante Blog-Post zur Nachbearbeitung der „Queen Mary II“-Bilder auf morgen, denn gestern habe ich die ersten Ergebnisse meines Mittelformat-Ausflugs abgeholt. Aber alles der Reihe nach:
Vor einigen Wochen lieh mir mein geschätzter Kollege Jan Lederbogen seine Rolleicord 6×6 Mittelformat, da ich wieder etwas mehr analog fotografieren wollte und meiner Kleinbild-Nikon etwas überdrüssig war. Seine Tipps des zu verwendenden Filmmaterials konnten per Online Bestellung relativ zügig erfüllt werden: Rollei Pan25 und Kodak 400TX – zwei schwarz/weiss-Filme deren besonderes Schärfe- und Korn Verhalten Aufnahmen mit historischem Flair erlauben sollten. Ich legte mir selbst noch ein paar Ilford HP5 400 drauf, da diesem Film eine unübertroffene Genügsamkeit nachgesagt wird.
Motive gibts es für mich als Nah-Hamburger genug und so streifte ich dann an einem schönen Wochenende auf Motivsuche durch die Hamburger City (ich hab es in der Tat geschafft von Altona zum Hauptbahnhof zu laufen). Ich hatte meine Nikon D90 als „Belichtungsmesser“ dabei und fotografierte, was mir so vor die Linse kam. Als verkorkster Digital-Fotograf ging ich mit der Lichtmessung von Motiv zu Motiv etwas leichtsinniger um, denn irgendwie redete ich mir ein „Schatten ist Schatten“, „Sonne ist Sonne “ und „Sonne lacht, Blende 8“ – wird schon passen…
Nun ja, als ich die Ergebnisse dann gestern bei Foto-Köhler in Altona abholte, erwies sich meine „Lichtmessungsleichtsinnigkeit“ als Sub-Optimal, denn ganz so genügsam reagierten die Schwarz/Weiss Filme dann doch nicht. Als Mimose erwies sich der Rollei Pam 25 (wohl deshalb weil man auf meinem D90 Belichtungsmesser keine 25 ASA einstellen konnte). Die Ergebnisse bei korrekter Belichtung sind bei diesem Film jedoch grandios. Der Kodak 400TX und der Ilford HP5 400 waren schon weniger wählerisch, dennoch gilt es auch hier die Eigenarten der Filme besser zu ergründen und das fertige Bild inklusive Ästhetik bereits beim Fotografieren im Kopf zu haben.
Zum Digitalisieren der Bilder aus dem Filmmaterial hielt gestern dann zum ersten mal die Durchlichteinheit meines schon etwas älteren Epson Scanners (Perfection 4180 Photo) her. Der Scanner erlaubt laut Einstellung eine Auflösung von bis zu 9.600 dpi und war nicht mal teuer. Gescannt habe ich mit der Scansoftware von Silverfast. Diese Software erlaubt sogar die Eingabe des verwendeten Filmmaterials und ich muß sagen, daß ich mit dieser Kombination absolut glücklich bin. Ich kann die Negative mit guter Auflösung scannen und über einen meiner Fotodrucker ausgeben. Reicht für meine Zwecke!
Nun aber genug gefaselt – hier sind die ersten Bilder:
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Ich bin übrigens für Tipps und Hinweise zu Zubehör und Handhabung der „Doppeläugigen“ sehr dankbar!
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Weißt ja, dass ich auch ne Rolleicord habe. Um mit den Spiegelverkehrten seiten zurechtzukommen habe ich, ich weiß bekloppt, einen ganzen Tag mein Leben durch den Sucher geguckt. Sprich wenn ich gelaufen bin oder auf mein Handy schauen wollte. Das ist zwar auf den ersten Blick albern, aber verbessert dein Geschick in Sachen Bildausschnitt ernorm. Ich hatte auch immer ein kompakte dabei, um bei schwierigen Lichtsituationen die Belichtung nachzumessen. Wollte keine abgesoffenen Bilder haben.
LG Flo