17
Apr
2012
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Mit der Nikon D800 in der Schweiz

Die Schweiz. Wunderschöne Natur, schneebedeckte Berge, grüne Wiesen, braune Kühe. Importschlager: Geld – Exportschlager Schokolade. Muss man zwangsläufig sympathisch finden. Und doch könnte dieses kleine, gemütlich-bestimmte Volk hinter den sieben Bergen, dass sich sonst aus allem heraushält, mit ihren aggressiven Pollen, Kriege gewinnen – würde die gegnerische Armee aus Allergikern ( wie mir) bestehen. 

Nach zwei drei Tagen merkt man: Nichts scheint hier keinen Regelungen unterworfen. Der Schweizer – so scheint es – würde niemals gegen einen Strauch pissen, ohne sich zu fragen, ob dies überhaupt erlaubt sei. Und dann möchte man ihn in den Arm nehmen und ihm stecken, dass er für alles viel zu viel Geld bezahlt und vorsichtig fragen, ob sein angeborener Rachenkatarr schlimm weh tut.

Meine Reise in die Schweiz war fotografischer Natur: Ein Hochzeit feiernder Hochzeitsfotograf, ein Hochzeitsfotografie-Workshop sowie ein erstes Ausführen meiner neuen Zweitfrau – der Nikon D800. Ach, was hatte ich gehofft, das Baby bereits nach Kalifornien mitnehmen zu können, doch alle Hoffnungen waren vergebens. Nun denn, dann eben erst jetzt.

Vorschusslorbeeren und unsinnige Blogposts zur Nikon D800 hatte ich zur Genüge studiert. Erheiternd das immer wieder hervorgebrachte Totschlagargument: „36 Megapixel braucht kein Mensch“.  Ja, ja, die Menschheit brauchte auch Millionen von Jahren keinen Regenschirm, bis es irgendeinem auf die Nüsse ging, immer nass zu werden. Ich will meinen ersten Eindruck zur D800 auf 3 kurze Sätze vorab zusammenfassen:

  • Sie ist geil gut.
  • Die gelbstichige Displayvorschau nervt.
  • 36 Megapixel sind „wohoooo“.

Mir ist egal, ob der Rest der Menschheit mit 12 Megapixeln zurechtkommt. Ich tue das bei meiner Nikon D3s in einer Reportage-Situation auch. Sogar sehr gut. Aber wer einmal am Display der D800 bis in die letzte Ecke hineingezoomt hat, wird zwangsläufig die Augenbrauen hoch – und die Unterlippe vorziehen und von da ab für immer schweigen. Die D800 ist leicht, sie liegt auch ohne Batteriegriff sehr gut in der Hand und ist mitnichten eine „ich-mach-mal-zehn-Bilder-und such-mir-das-schönste-zu-Hause-aus“-Kamera. Man spürt die 50 MB pro RAW am grünen Karten-Kontrolllämpchen deutlich – und das auch bei schneller CF und SDHC Karte. Doch trotz der Datenlast, hab ich sie bei einer schnelleren Abfolge eines „aus-der-Hand-Panoramas“ nicht in die Knie und an den Rand der Nutzbarkeit zwingen können. Der Spiegelschlag klingt etwas gemütlicher als bei meiner D3s – nicht so aggressiv – doch trotzdem würdevoll.

Ich hab sie zunächst mit den von Nikon für diese Kamera empfohlenen „G“-Objektiven genutzt. „Rattenscharf bis in die Ecken und von detailreicher, dem blossen Auge weit überlegener, Abbildung“ hatte ich irgendwie anders im Kopf, doch zufrieden bin ich trotzdem. Sogar sehr! Mit der richtigen Software lässt sich doch noch einiges rausholen. Vor allem der Dynamik-Umfang wusste mich zu beeindrucken. Gefühlt macht meine D3s früher schlapp – also beim Dynamikumfang. Eine – im Segment der Mittelformatkameras wildernde – Kleinbildkamera ist die D800 jedoch nach meiner Einschätzung nicht – da hab ich bei der digitalen-Hasselblad ganz andere Ergebnisse bewundern dürfen. Spätestes das Test-Foto (Achtung – hier hab ich mal das Original-Bild in grosser Auflösung verlinkt) mit einem aufgesatteltem alten Nikkor 50/1,4 „D“ Objektiv, lies mir bei offener Blende keine andere Wahl, als mich meiner Frau zu zuwenden und den Satz zu formulieren: „Schatz, ich brauch ein neues Fünfziger“.

Wie man bei einer solch ausgeklügelten Ingenieurleistung  eine furchtbar gelbstichige Displayanzeige zulässt, ist mir ein Rätsel. Schauen wir mal – die nächste Firmware soll es ja beheben. Auch kann ich nicht verstehen, wieso man bei diesem Pixelboliden kein „sRAW“ (also ein reduziertes RAW-Format) wie bei Canon anbietet. Es würde mit Sicherheit noch eine ganze Reihe Käufer aktivieren. Meinen alten iMac werde ich in jedem Falle in die Bucht schicken müssen. So lange shoote ich mit einem reduzierten JPG auf der Zweitkarte…

Ich gebe zu, die D800 ist nichts für Einsteiger ins FX-Format, die den Koffer noch mit goldrandigem Linsenkonvolut füllen müssen. Die physikalisch bedingte, recht früh eintretend Beugungsunschärfe und Anfälligkeit für Bewegungsunschärfen sind Punkte, mit denen der erfahrene Fotograf sicher schnell umzugehen lernt, die dem Einsteiger jedoch möglicherweise die Nerven rauben. Das hohe Datenvolumen zwingt den Fotografen zudem zu einer schnellen und leistungsfähigen Computer-Peripherie. Überschlage ich das kurz, dann sind die Kollaterakosten der D800 (bei einem Einstieg ins FX-Format) größer als die Kamera selbst. Das muss jeder für sich entscheiden. Bei mir ist sie als Ergänzung zur D3s sehr gut aufgehoben und ich hab das Gefühl, mit dieser Kombi für die nächsten Jahre „save“ zu sein aber ich werde sicher noch eine ganze Latte Testfotos machen müssen, um die Stärken der Kamera wirklich bis ins letzte Pixel nutzen zu können.

Hier ein paar Fotos aus der Schweiz. Nachbearbeitung in Lightroom 4

 

 

 

 

 

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My Grand Tour of Switzerland (1)

54 Responses

  1. Ich fotografiere mit der betagten ( auf Reisen ) D200 und sonst mit der D700……..
    nach reiflichen Überlegungen habe ich heute die D800 bestellt, eben deswegen, weil die D800 fast völlig auf meine Interessen zugeschnitten ist….. das heisst sicherlich nicht, das ich die D700 in die Ecke legen werde….
    Was die Objektive betrifft, das wird sich zeigen, wie sich die D800 in der Praxis mit meinen Gläsern verhält….
    Mein Lieblingsobjektiv ( ich bin Kunstfotograf ) ist zweifelsohne das schon lange nicht mehr hergestellte 28-70 mm 2,8 und liefert an meiner D700 hervorragende Ergebnisse…. das hochgelobte 24 -70 mm 2,8 kann da keinesfalls mithalten….. man wird sehen……
    Eine Disussion über FX oder DX ist meiner Meinung nach müssig…… es ist keine Frage der mathematischen Berechnung, sondern ausschliesslich eine Frage der Druchzeichnung des Bildes……
    Wer sich ernsthaft mit Fotografie beschäftigt, der wird wissen, was ich meine…..

    Danke für den neutralen Bericht…

  2. Elmar Schweer

    Mich würde die Aufnahme „Test-Foto“ aus der Schweiz als original RAW interessieren und nicht die JPEG-Datei. Bitte zum Download bereit stellen, ggf. auch als DNG.

  3. Elmar Schweer

    Bei allem Respekt zu der Kritik und zu dem Testbild. Man sollte sich schon auskennen mit dem Fotografieren in den schweizer Alpen bei dieser trüben Wetterlage. Es wäre sehr nützlich gewesen, mit Spotmessung die hellste und dunkelste Stelle zu messen und damit wenigstens den Kontrastumfang im Motiv anzugeben. Dann wäre der Vergleich zumindest etwas objektiv gewesen…..

  4. Thomas

    @ Anton:
    Ich habe mich mal mit dem aktuellen DNG-Konverter von Adobe beschäftigt. Und sehr umfangreich die da mögliche Komprimierung getestet. Man kann zum einen Bilder im DNG-Format auf kleinere Pixelzahl runterrechnen und auch die Datenmenge komprimieren. Bei meinen Test konnte ich am Bildschirm kaum Veränderung feststellen. Die DNG-Bilder hatten ein bisschen mehr Kantenkontrast und waren leicht heller! Aber das wäre etwas, was man getrost vernachlässigen kann. Das Tolle war, nach der Komprimierung war das D800-RAW anstatt 45MB 15 Mb gross.
    Meine Idee der Komprimierung wäre:
    Traumschuss (NEF lassen), den Rest einfach in DNG umrechnen (lossy compression)! Ggf. dann noch dabei die Pixelzahl reduzieren lassen. Übrigens öffnen sich die DNG natürlich bei der geringeren Datenmenge auch schneller (Ja, wenn die Festplatte der Flaschenhals ist).
    Teste es mal, du wirst überrascht sein! Nein, ich habe nix mit Adobe zu tun… Musste aber auch mal was gegen meine Datenängste tun! 😉

  5. Anton

    Was mich an der D800 abschreckt, ist der Wechsel meiner gesamten Periphärie… ein komplett neuer PC, neues BackUp-System, neue Speicherkarten, na juhu! Auf die Datenmengen hat Steffen in seinem Beitrag zwar ausdrücklich hingewiesen, aber in den Kommentaren denkt trotzdem keiner daran…wirft ein interessantes Licht auf die Arbeitsweise der Leute 😉
    Davon abgesehen wäre die Kamera definiv was für mich…nur dauert es eben noch etwas länger, bis ich sie mir hole. Bis dahin muss es die D700 noch tun…

  6. Nun, was erwartest du bei Blende 1.4? Ich finde es in Ordnung (das Testbild), wobei das nun in meinen Augen kein klassisches Motiv für eine 1.4er Blende ist, und hell genug war es wohl auch 🙂 ps: Aufnahmedatum im Januar 2012, lt. FX-Viewer?

  7. Verdammt geiles Teil die D800. Bin richtig neidisch. Das mit dem Gelbstich auf dem Display ist ganz schön übel, für so eine teure Kamera. Nervt das auch beim Filmen?

  8. Pingback : Nikon D600 Gerüchte | k-nicl

  9. Marcus

    Hi, kann es sein das bei den Bildern die JPG Kompression zu stark eingestellt ist? Die Artefakte an den Bergen deuten sehr darauf hin.

  10. Michi.G85

    Hehe, ich finds lustig, wie sehr man sich doch anpassen kann. Wer braucht schon 36MP?

    Aber wenn man sie erst mal hat… 🙂

    Leut, jeder soll sich für seine Bedürfnisse seine Kamera aussuchen…

  11. Ich muss mich hier auch mal zu Wort melden.

    Wiedermal ein amüsanter und interessanter Beitrag.
    Nun weiss ich, dass das Megapixelmonster nichts für mich ist, und was noch viel wichtiger ist was du von uns schweizern hälst 😉
    Das wir für alles zu viel bezahlen ist glaube ich durchaus jedem, der schonmal ausserhalb der Schweiz in einem laden war, bewusst.

    So die Schweizerin, die Hinter den Bergen wohnt geht jetzt mal in den Allergikerblumen spazieren 🙂

  12. Du bestätigst in Deinem Post meine Befürchtung, dass die Schwächen der Nikon-Objektive bei 36MP gnadenlos zur Geltung kommen. Nicht umsonst sind Linsen, die eine solche Pixelflut bewätigen (und das möglichst bei Offenblende), gnadenlos teuer (Leica, Schneider und Co.).

    Somit werde ich meine D700 wohl erst mal behalten. Als Hobbyknipser wäre die Auflösung eh nur für Ausschnittvergrößerungen zu gebrauchen.

    Schöne Grüße aus HH
    Paul

  13. …ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht, was hier als „überschärft“ bezeichnet wird. Mir ist beim betrachten der Bilder nur eines klar geworden: Die D800 scheint die erste bezahlbare Kamera zu sein, mit der man echte Detailtreue auch schon in einer mickrigen Webauflösung rüberbringen kann. Ich bin doch deutlich beeindruckt, von dem was ich hier gesehen habe. Danke für’s zeigen!

    Peter

  14. Es ist sowieso so …

    Neid macht unglücklich, aber haben wollen, spornt an selbst darauf hin zu arbeiten.

    Man sollte sich nicht darüber ärgern es selbst nicht zu haben, sondern sich für andere freuen.

    Und wie Steffen selbst sagte, es ist sein Job und damit hat er auch das Glück dieses Teil nicht nur kaufen zu können, sondern er darf es sogar noch abschreiben von der Steuer 🙂 Wäre Fotografie mein Job, dann würde die Welt auch anders aussehen und ich wäre vermutlich auch drauf und dran mich für alle Situationen zu wappnen. Man braucht vielleicht nicht alles, aber es ist gut die nötigen Reserven zu haben. Und wenn ich mit 36MP ein großes scharfes Plakat auf Karton bringen kann, dann ist das eine gute Möglichkeit sein Geschäft auszubauen. Eine Mittelformat Kamera kostet etwas mehr als das dreifache, dort dann etas vernünftiges wohl eher das 5 fache, ohne Objektive.

  15. Eigentlich wollte ich auch keine Diskussion lostreten. Und, lieber Steffen, Dich nicht bei deiner fotografischen Ehre packen, denn in der Tat bist du ein geiler Fotograf (schmunzel) – Du brauchst im Prinzip keine 36 MP or whatever und keine Diskussion um die Technik. Sorry, wenn das in den falschen Hals ging. Mir ging einfach die technische Diskussion auf die Nerven….Aber Neiddebatten habe ich echt nicht nötig.. (und schon gar nicht anonym)

  16. Holger H.

    Steffen: Schönes Schlusswort!
    ich komme zwar aus ner anderen fotografischen Ecke, benutze aber meistens ne Hartblei-Cam mit 80 Mpix Rückteil. Kein Kunde hat bisher bemängelt, dass ich nicht mit ner Ixus anreise. Gruß aus Sachsen.

  17. Michael

    hmm find hier einige Beiträge sher köstlich – ich fotografier jetzt seit 2 jahren mit ner D3100 – FX wird für mich wohl nie in frage kommen – vielleicht als nächstes die D7000 – aber wenn ich die Testbilder der D800 so sehe …….WOOOW

  18. Holger

    Gute Unterhaltung ist doch auch was wert… Dass kaum einer die 36MP „braucht“, ist doch allen (sicher auch Steffen) klar – macht bestimmt trotzdem Spaß! Und ein bisschen Neid kann doch auch ein netter Ansporn sein 😉
    Ich brauche das Teil nicht, weil ich weiß, dass meine Fotos dadurch nicht unbedingt besser werden – aber wenn ich die Kohle übrig hätte… Es gibt doch immer die Fraktion der Technikfreaks und die der Idealisten – hat beides seinen Reiz. Lustig für mich ist dabei immer der Hype um jedes neue Teil, das die „Big Two“ auf den Markt werfen – während Stil und „Machart“ der Fotos immer ähnlicher (und langweiliger)werden, wird die Technik (scheinbar) immer wichtiger… öde. Mit Geblubber über Marken und (unsichtbare) Vergleichsdudelei outet sich nur der Amateur. Der Profi macht Bilder mit dem Werkzeug, das er zur Verfügung hat.

    1. Eigentlich wollte ich mich in diese abenteuerliche Diskussion hier gar nicht reinhängen, aber irgendwann kann ich nicht mehr. Eure unsägliche „36 MP braucht kein Mensch“ und „mein Auto, mein Haus“ Argumentation geht mir jetzt doch irgendwie auf die Eier. Ist Euch eigentlich schon mal aufgefallen, dass es auch Kameras mit mehr als 36MP gibt? Was glaubt Ihr, wozu Fotografen mit PhaseOne oder Hasselblad fotografieren? Pixelgepeepe?
      Meine Anschaffung der D800 diente keinem Statusgehabe, Fotografie ist mein Beruf. Mit der selben Logik könnte man Taxifahrern vorwerfen, sich einen Mercedes zu kaufen, obwohl ein Skoda auch gereicht hätte.

  19. Ralf

    Was wäre Deutschland ohne seine „schönsten“ Charaktereigenschaften Neid und Missgunst. Oder: „Wenn es mir nicht so gut geht, was kann ich anstellen, dass es dem anderen auch nicht gut geht. Oder wie kann ich dem anderen seine Begeisterung über ein – und wenn es nur ein (teures) Spielzeug ist – kaputt machen, seinen Erfolg ‚madig‘ reden…?“

  20. Interessant diesen Post zu lesen und die Kommentare zu verfolgen. Das Motto: Mein Haus, mein Auto, meine Bank!
    Boah und dann die 36 MP, puuh einfach geil! – Sorry, aber das liest sich schwer nach „Hose runter…“ Letztlich wird den Inhalt
    jeder für sich selbst werten. Wirklich wissenwert ist es nicht mehr.

  21. D700 kostet auch so gut wie „nichts“ mehr. Bei uns gibt es sie schon für 1.777,- Euro. Ich hab vor 1 172 Monaten noch 1.950,- bezahlt, weil ich sie gleich wollte, ansonsten hätte ich sie für 1.887,- bekommen.

    Um den Preis eine Vollformat mit den technischen Möglichkeiten ist spitze. Alles andere ist um mind. 1 1/3 teurer. Als ich Ende 2010 mit dem Fotografieren begonnen habe, hätte ich im Traum nicht daran gedacht, einmal so viel nur für den Body auszugeben …

    Da sieht man wie recht Steffen hat, die zweite geliebte … dieser Virus … 😀

  22. Schönen guten Morgen
    Hat sich gelohnt, Dein Ausflug in die Schweiz :). Bild 1 und 2, meine Favoriten.
    Da hast Du recht … Wunderschöne Natur, schneebedeckte Berge, grüne Wiesen – unsere Natur ist wirklich traumhaft … hier (leider) auch … dass er für alles viel zu viel Geld bezahlt – nicht ganz für ALLES, aber für VIELES.
    … könnte dieses kleine, gemütlich-bestimmte Volk hinter den sieben Bergen … Es gibt Schweizer und Schweizer ;), so gemütlich sind nun doch nicht alle ;).
    Herzliche Grüsse aus der Schweiz
    Bea

  23. Thomas

    @lichtbildwerkerin: Ich kann nicht verstehen, warum man von Nikon zu Canon wechseln will, ich kann einfach die Kameras nicht bedienen, da fühle ich mich immer als wenn ich mit Stäbchen essen muss! Es ist einfach total unvertraut.

    Deine Entscheidung zur D700 kann ich sehr nachvollziehen, ich habe heute noch, nachdem ich den Artikel vom Stilpirat gelesen habe, die Verfügbarkeit von einer D700 geprüft. Aber eine D700 bedeutet auch, die Neuerungen der letzten Jahre zu negieren und damit meine ich nicht, dass man nun bei der D800 einen Tilt-Shift-Effekt immitieren sondern eher so sinnvolle Neuerungen wie eine brennweitenabhängige ISO-Automatik! Aber mein nächstes Ziel ist, ein ISOmonster zu besitzen…. das könnte die D700 sehr perfekt sein…. Also du siehst ich bin zerrissen und wäre froh, wenn ich schon eine Entscheidung hinter mir hätte! Viel Spass mit der D700!

  24. @Thomas: Darüber habe ich vor einem halben Jahr nachgedacht und mich für die D700 entschieden. Geld wird jetzt erstmal in die guten Linsen gebuttert und dann schaun wir mal, was dann kommt 😉
    Ich kann verstehen, wenn man sich Gedanken darüber macht, zu Canon zu wechseln 😉

  25. Thomas

    @Ralf: Mein Tokina 12-24 sah auch nicht so schlecht aus auf der D800 (natürlich nicht mehr bei 12mm) Bei 24mm war ich echt überrascht! Das 11-16mm von Tokina war dagegen aber total matschig, das totale Gegenteil zu DX…

  26. Thomas

    @lichtbildwerkerin: Ja du hast schon recht, dass nicht immer eine Blueray ein schönes Bild macht. Aber ich habe ja auch geschrieben, dass ein solcher Detailreichtum auch ein Stilmittel sein kann, das man dann behutsam einsetzen kann, wenn es angebracht ist. Die Besitzer der D800 hören ja nicht auf zu betonen, dass es ja nur eine Kamera zwischen vielen ist. Nur blöd für alle die, wie ich, die sich entscheiden müssen, ob die D800 der Umstieg auf FX ist oder nicht.

  27. Hola! ich schließe mich Heike an. Ich empfinde die Bilder auch als überscharf und mag das nicht so.

    Verblüfft hat mich aber schon der Test in der neuen Photographie, die der D800 eine bessere Bildqualität als der D4 bescheinigt.

    @Thomas: Wir haben auch Bluray und HD-Fernsehen und auch da finde ich die fortgeschrittene Technik ist für das Bild nicht immer von Vorteil. Wenn ich z. B. bei „Terminator“ den Eindruck habe, das es sich um eine Computergrafik handelt und nicht um einen Film oder der Tatort wirkt, als wäre er mit einer normalen Videokamera gedreht, ist das in meinen Augen nicht unbedingt ein besseres Bild. Aber das ist vermutlich Geschmacksache.

  28. Ralf Jannke

    @ Thomas

    Sag’s nicht weiter 😉

    3,5-4,5/10-24 Tamron DX/APS-C ins Vollformat „gezwungen“. 15 mm Brennweite.

    Ralf

  29. Thomas

    @Heike: Wenn man zum ersten Mal eine Blueray auf einem guten Fernseher kuckt, dann ist auch alles zu scharf! Ich denke, das hat etwas mit Sehgewohnheiten zu tun. Ich finde die Bilder nicht überschärft sondern sehr detailreich! Ich denke, auch unser Auge muss sich erst an das Potential solches Detailreichtum gewöhnen. Und als Fotograf muss man wissen, wann man den braucht und stilistisch einsetzen will.
    Thomas

  30. Heike Müller

    Auf die provokante Frage, braucht man 36 MP kann ich nach zahlreichen D800-Testfotos nur sagen: JA, wenn man großformatig ausdruckt. NEIN, wenn man das nicht tut. Ich finde deine Schweizfotos nicht überzeugend, völlig überschärft, durch die verkleinerte Darstellung der 36 MP.
    Die Fotos sehen aus, wie von einer Kompaktkamera. Die Schärfe ist völlig unnatürlich, Motive entsprechen nicht mehr dem visuellen Empfinden. Ich möchte auch bei einem Foto welches ich in 10×15 drucken lasse, noch Spielraum bezüglich Schärfe haben! Bei der D800 kommen ja selbst die RAWs schon so scharf raus, dass man sie nicht mehr zu schärfen braucht ……. außer man druckt im Großformat. Für Nicht-Plakatdrucker ist die D800 meiner Meinung nach keine gute Entscheidung. Bildkanten schimmern schon fast vor lauter Schärfe, nö, wäre definitiv nichts für mich ………

    Gruß, Heike

  31. Ralf Jannke

    Einen haben ich noch 😉

    Oder: NMZ – Nur mal zeigen…

    Nein, kein 2,8/14-24 Goldring auf der D800, sondern nur eine 390 Euro Scherbe… JPEG „out-of-the-cam“:

    http://farm8.staticflickr.com/7232/7087322699_c0a250b6a7_b.jpg

    Und hier ein 1:1 Crop aus dem Bild:

    http://farm8.staticflickr.com/7085/6941253960_95db86a5dc_b.jpg

    Wenn ich gegen das Original vergleiche, geht bei Flickr auch beim 1:1 Crop noch Qualität verloren. Wer weiß, wie die komprimieren…

    Ralf

    PS.: @ Steffen – lösch meinen Doppelkram

  32. @Tyndal

    Verstehe was du meinst.

    Ich bin mir dennoch nicht ganz sicher, auch die Sensor Technologie wird sich ändern, sprich, ich glaube nicht das man es so einfach umrechnen kann. Die Sensoren von Heute sind auch nicht die von vor 4 Jahren …

    Aber dazu bräuchte man beide im direkten Vergleich …

    Ich warte jetzt mal was die D3200 mit sich bringt, wäre eine nette Familien Kamera und als dritte entweder eine D800 oder D400, je nachdem was die D400 mit sich bringen wird.

  33. Thorsten

    Ich bin Nikon-Boy zzt. aber mit Canon Kamera. Würde gerne zurück kommen, jedoch ist die tatsache das es bei Nikon kein sRaw gibt Tötlich. 36mpix Bilder sind krank. Selbst die 24 mpix der Canon nutze ich nur bei nem drittel der Bilder.

  34. Ralf Jannke

    Pardon, zweiter Versuch…

    Meine Meinungen sind irgendwie im Nirvana verschwunden.

    Zu Gelbstich, Objektiven, 36 MP usw.

    Ich empfinde den Monitor der D800 als nicht sooo gelbstichig.

    Es geht auch mit Objektiven ohne „Goldkante“ Nimm einfach ein manuelles 2,8/55 mm oder 4/105 mm Mikro Nikkor.

    Mit der D800 muss man wieder fotografieren lernen 😉 Die neue Nikon ist im Vergleich zu meiner D700 eine Diva 😉

    Was D700 und D800 angeht: ein schwer schlagbares Paar. Nur von der Kombination D3(s)/D4 plus D800 😉

    Ralf

    PS.: Was ich noch vergessen habe. Hast du deine D800 mal mit dem 28-300 ED VR Nikkor „entweiht“? 😉

    PS2.: Probier mal dein 1,8/35 AF-S DX Nikkor auf der D800 – im 24×36 mm FX Vollformat

  35. Ralf Jannke

    Pardon, zweiter Versuch…

    Meine Meinungen sind irgendwie im Nirvana verschwunden.

    Hallo Steffen

    Habe mir gerade deinen Beitrag „Mit der Nikon D800 in der Schweiz“ durchgelesen… Diese Aussagen sind mir besonders hängengeblieben:

    Stilpirat: Die gelbstichige Displayvorschau nervt

    Das empfinde ich nicht so…

    Stilpirat: Ich hab sie zunächst mit den von Nikon für diese Kamera empfohlenen “G”-Objektiven genutzt. (…) Ich gebe zu, die D800 ist nichts für Einsteiger ins FX-Format, die den Koffer noch mit goldrandigem Linsenkonvolut füllen müssen.

    Es geht auch mit weniger — Geld. Ich finde, dass beispielsweise das gute alte 2,8/55 mm AI-S Micro-Nikkor und andere ausgewählte Linsen ohne Goldring und Nikon/Nikkor-Aufschrift auf der D800 mindestens sehr gut „performen“ 😉 Mehr darüber demnächst an anderer Stelle…

    Stilpirat: D800 ist leicht, sie liegt auch ohne Batteriegriff sehr gut in der Hand und ist mitnichten eine “ich-mach-mal-zehn-Bilder-und such-mir-das-schönste-zu-Hause-aus”-Kamera.

    Stimme ich zu! Du musst wieder lernen zu fotografieren… Finde ich super! Die D800 verzeiht weniger als D3(s)/D4/D700…

    Stilpirat: Mir ist egal, ob der Rest der Menschheit mit 12 Megapixeln zurechtkommt. Ich tue das bei meinerNikon D3s in einer Reportage-Situation auch. Sogar sehr gut. Aber wer einmal am Display der D800 bis in die letzte Ecke hineingezoomt hat, wird zwangsläufig die Augenbrauen hoch – und die Unterlippe vorziehen und von da ab für immer schweigen.
    (…)
    Bei mir ist sie als Ergänzung zur D3s sehr gut aufgehoben und ich hab das Gefühl, mit dieser Kombi für die nächsten Jahre “save” zu sein aber ich werde sicher noch eine ganze Latte Testfotos machen müssen, um die Stärken der Kamera wirklich bis ins letzte Pixel nutzen zu können.

    Unterschreibe ich sofort. NIE wäre mir in den Sinn gekommen meine D700 abzustoßen. D3(s)/D4/D700 plus D800: ein unschlagbares Paar! Und noch viel zu entdecken (Motive) und zu lernen mit der D800…

    Ralf

    PS.: Was ich noch vergessen habe. Hast du deine D800 mal mit dem 28-300 ED VR Nikkor „entweiht“? 😉

    PS2.: Probier mal dein 1,8/35 AF-S DX Nikkor auf der D800 – im 24×36 mm FX Vollformat

  36. Michael

    Danke für die ersten Eindrücke!
    Möchte für meine D800 auch ein neues 50er anschaffen.
    Besser das 1.4G nehmen oder reicht auch das 1.8G? Gibt es da bis auf die Anfangsblende evtl. weitere kaufentscheidende Kriterien?

  37. Tyndal

    @Alex G.: Warum kann ich DX nicht mit FX vergleichen?
    Der Sensor der D800 ist 36mm x 23,9mm groß = 860,4 mm²
    Der Sensor der D7000 ist 23,6mm x 15,6mm = 368,16 mm²
    Pro Quadratmillimeter quetschen sich in der D800 somit 41.840 „Pixel“ und in der D7000 sogar 43.460 „Pixel“.
    Bei der D700 waren es läppische 13.947 Pixel pro Quadratmillimeter.
    Je kleiner die Pixel (mehr pro Fläche), desto eher kommt z.B. die angesprochene „Beugungsunschärfe“ zum tragen und desto feiner müssen Objektive auflösen können.

    Beim Thema Beugungsunschärfe und Bewegungsunschärfe ist die D7000 somit noch einen ticken anspruchsvoller als die D800.

    Wäre im Beispielsbild die Bildmitte knackscharf und zu den Rändern deutlich abfallend, würde ich den Ruf nach einem neuen Objektiv verstehen.
    Aber im Beispielsbild finde ich nirgendwo Schärfe, weder in der Bildmitte noch im Vordergrund oder im Hintergrund, daher sehe ich das „Problem“ in diesem speziellen Bild nicht im Objektiv.

    Natürlich freut es mich, dass so viele D800-Neubesitzer ihre alten Objektive verkaufen, das ist gut für die Preise auf dem Gebrauchtmarkt.
    Ergatter ich dann so ein Stück und es liefert an der D7000 ein scharfes Bild frage ich mich schon, wo eigentlich das Problem gelegen hat, denn physikalisch wäre es unmöglich.

  38. Ralf Jannke

    Hallo Steffen

    Habe mir gerade „Mit der Nikon D800 in der Schweiz“ durchgelesen… Diese Aussagen sind mir besonders hängengeblieben:

    >> Die gelbstichige Displayvorschau nervt. <> Ich hab sie zunächst mit den von Nikon für diese Kamera empfohlenen “G”-Objektiven genutzt.
    (…)
    Ich gebe zu, die D800 ist nichts für Einsteiger ins FX-Format, die den Koffer noch mit goldrandigem Linsenkonvolut füllen müssen. <> D800 ist leicht, sie liegt auch ohne Batteriegriff sehr gut in der Hand und ist mitnichten eine “ich-mach-mal-zehn-Bilder-und such-mir-das-schönste-zu-Hause-aus”-Kamera. <> Mir ist egal, ob der Rest der Menschheit mit 12 Megapixeln zurechtkommt. Ich tue das bei meinerNikon D3s in einer Reportage-Situation auch. Sogar sehr gut. Aber wer einmal am Display der D800 bis in die letzte Ecke hineingezoomt hat, wird zwangsläufig die Augenbrauen hoch – und die Unterlippe vorziehen und von da ab für immer schweigen.
    (…)
    Bei mir ist sie als Ergänzung zur D3s sehr gut aufgehoben und ich hab das Gefühl, mit dieser Kombi für die nächsten Jahre “save” zu sein aber ich werde sicher noch eine ganze Latte Testfotos machen müssen, um die Stärken der Kamera wirklich bis ins letzte Pixel nutzen zu können. <<

    Unterschreibe ich sofort. NIE wäre mir in den Sinn gekommen meine D700 abzustoßen. D3(s)/D4/D700 plus D800: ein unschlagbares Paar! Und noch viel zu entdecken (Motive) und zu lernen mit der D800…

    Ralf

  39. @Tyndal – Also die D7000 kannst du bestenfalls mit der D300s vergleichen, aber in den FX Bereich brauchst du gar nicht gehen, die D7000 kann da nicht mithalten. Diese Umrechung von 16MP DX auf FX ist auch mal was neues, lustiges.

    @Steffen – Geiles Dinge, ich würde sie auch erstmal eher in der Ergänzung sehen und ggf. auch für „Fineart“ Prints nutzen. Da du ja Geld mit dem Fotografieren verdienst, hast du wenigstens auch einen Beruflichen nutzen davon 🙂 Ich werde aber bei meiner D700 erstmal bleiben und mir später ein „DX Pixelmonster zulegen“, außer die D800 wird noch Preislich interessanter 🙂

  40. @Giulia das hier im Detail zu erklären, würde zu weit führen. Die D800 ist eine andere Kamera mit einer völlig anderen Zielsetzung als die D700

  41. Mein Händler hat meine Bestellung leider storniert, da er keine Ahnung wann Nikon liefert, na toll. Dann warte ich halt bis das Teil im Laden vor Ort zu haben ist und dann schauen wir mal. Bis dahin tuts die D700 noch.

    Du meintest der Dynamikumfang sei verbessert worden, das bezieht sich bestimmt hauptsächlich auf die Tiefen oder? Die D7000 war da ja auch schon ein großer Schritt nach vorne, allerdings ist in den Lichtern nicht so viel zu holen. Für die richtig heftigen Kontraste nehme ich lieber die antiquierte S5 Pro, die rockt in der Hinsicht selbst die aktuellen Sensoren immer noch in Grund und Boden. 😀

    Wann gibts denn die Hochzeitsfotos zu sehen? Könnte mir vorstellen, dass das in der Schweiz richtig Spaß macht. Werde im Sommer öfter mal in Zürich sein, zwar erwartet mich da keine Hochzeit aber das kann ja noch kommen. 😀

  42. Tyndal

    Bessere Objektive sind vermutlich immer eine gute Wahl, egal ob FX oder DX. Gerade bei Berichten über die D800 liest man es (mal wieder) vermehrt.
    Du schreibst, dass du ein neues Fünfziger brauchst – in welchem Bildbereich soll das neue Fünfziger denn eine Verbesserung bringen?
    Physikalisch und mathematisch und technisch betrachtet sind die Pixel der D800 und der D7000 nahezu identisch groß (bzw. klein). 16 MP an DX sind nunmal 36 MP an FX.
    Alle „Nachteile“ der D800 (Beugungsunschärfe, Verwacklungsgefahr, Bewegungsunschärfe, …) gelten zwangsweise 1:1 auch für die D7000 – und das schon einige Monate.
    Von der D7000 liest man solche Probleme jedoch recht wenig.

    Ich denke da ist noch viel Subjektivität hinter der Kamera.
    36 Megapixel – das muss was großes sein!
    Die Pixel einer EOS 60D sind noch kleiner und dichter als die der D800, wie kann man damit überhaupt ein Foto ohne von Carl Zeiss handgeschliffene Frontlinse aufnehmen?

    1. @Tyndal jedes „subjektive Forengequatsche“ habe ich mit dem Testbild des 50er in Stein gemeisselt. Schau es Dir einfach mal an. Was willst Du denn noch sehen?

  43. Thomas

    Vielen Dank für deinen ersten Eindruck! Ich hadere immer noch damit, ob das eigentlich meine Kamera für den FX-Umstieg ist! Du formulierst ja durchaus richtig, dass das eine teure Entscheidung, aber mich würd interessieren, warum das gute alte 50er nicht mehr so funktioniert…. (das ist doch der ganz kleine Liebling in all unseren Objektivsammlungen). Und wie schlägt sich denn das 80-200?