27
Okt
2014
12

Logbuch Israel

Ich glaube mich hat noch kein Land der Welt so beschäftigt wie Israel. Seitdem ich dort war, verfolge ich die Entwicklungen in diesem Land mit anderen Augen. Dabei kann ich mir nicht mal erklären, warum. Ich bin weder gläubig noch getauft und nahm das Betreten Grabeskirche in Jerusalem oder der Geburtskirche in Bethlehem unter ganz anderen Aspekten wahr, als meine Begleiter. 

Ich begleitete im Februar 2014 eine Delegation von Politikern auf einer Informationsreise durch Israel.  Ziel der Delegation war es, den Israel-Konflikt besser zu verstehen und sich ein Bild davon zu machen, wie sich die Probleme in Israel und im besetzten Land gestalten. Meine Aufgabe war eigentlich eine foto-dokumentarische, doch merkte ich immer mehr, wie ich den intensiven Gesprächen der Delegation mit Unternehmern, Studenten, Theologen, ja sogar mit Vertretern der PLO intensiv folgte. Und wenn ich mit einem Bild eines Konfliktes im Kopf kam, so merkte ich doch schnell, dass man die Situation dort nicht auf zwei Konfliktparteien reduzieren kann. Israel ist im Inneren und nach außen ein Schmelztiegel von Interessenskonflikten. Eigentlich gibt es hier keine „zwei Seiten“ sondern unendlich viele. Und immer wenn man den nachvollziehbaren Standpunkt einer „Seite“ hört, wird man im nächsten Gespräch, eine ebenso nachvollziehbare Argumentation der Gegenseite hören. Und mit jedem Argument wuchs meine Hochachtung für die Menschen, die sich hier mit Lösungswegen befassen.

Wir reisten quer durchs heilige Land – nach Tel Aviv, Nazareth, Tiberia, Haifa, Bethlehem, Hebron, Jerusalem… fotografische Bruchstücke sind geblieben.

Ich hatte das „Logbuch Israel“ eigentlich nur für mich gemacht — bei Blurb – weil ich eigentlich immer ein Buch aus jeder Reise mache.  Doch seit dem es bei mir im Studio liegt, übt es eine merkwürdige Anziehungskraft auf die Besucher aus. Jeder greift erstmal zu diesem schwarz/weiss Schinken. Dabei fehlt dem Buch ein „roter Faden“  – es findet sich kein buntes Treiben, kein Trubel und keine Landschaften. Es sind kleine Beobachtungen und Bild-Schnipsel in hochkontrastigem schwarz/weiß. Wahrscheinlich ist es gerade das. Es erzählt keine Geschichte und wiederum doch ganz viele kleine. Und nach der zehnten Nachfrage, wann es erscheint, entschloss ich mich eine kleine Auflage von davon drucken zu lassen.

Entstanden sind 72 Seiten mit großflächigen Abbildungen und ein paar schriftliche Notizen zwischendrin. Wie immer auf offenporigem Papier und in A4 quer. Ich mag es und finde es vor allem wegen seiner Reduktion und dem „fehlenden Konzept“ reizvoll. Und vielleicht finden sich unter euch ja auch noch ein paar Liebhaber. Würde mich freuen. Erscheinen wird es am 20. November (also rechtzeitig vor Weihnachten) und kosten wird es 39,-€ – versandkostenfrei…

Vorbestellungen sind ab sofort hier möglich: http://shop.stilpirat.de/produkt/logbuch-israel/

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