Aus der Fotokiste (Nord-)Zypern

Ich bin kein Freund von Urlaub, da wo ihn alle machen. Ich hab gern meine Ruhe,  will niemanden sehen und möglichst viel entdecken. Mir geht es dabei um Nebenschauplätze – „Hauptmotive“ langweilen mich.
Im Jahr 2004 war ich in Nordzypern. (Kleiner geschichtlicher Rundumschlag: der Nordteil Zyperns ist in türkischer Hand, der Südteil in grieschischer. Nord und Süd hassen sich wie die Pest und eine dicke, von der UN gesicherte Grenze passt seit den Siebzigern auf, das sich beide nicht ins Gehege kommen). Die Grenze erinnert etwas an die Innerdeutsche aus dem letzten Jahrhundert…

Nordzypern schläft ein bisschen einen Dornröschenschlaf. Rostige Autos gammeln vor sich hin und die Bewohner sind alle etwas mißmutig und blicken garstig aber liebenswert drein. Einzig das türkische Militär, welches hier in übertriebenen Maße präsent ist, macht diese „Idylle“ etwas kaputt. Nordzypern ist das größtmögliche Gegenteil des griechischen Südteils in dem der Tourismus floriert und dicke, schwabbelige Engländer ihre biergeschwängerten Bäuche zum rot werden in die Sonne hängen.

Ich war zwei Wochen mit der Kamera unterwegs und kann nicht wirklich sagen ob ich das „Land“ (eigentlich ist es ja kein Land – da international nicht anerkannt) empfehlen kann. Wer sich auf die Spuren der Geschichte machen will, endlos lange weisse Sandstände ohne jeden Tourismus liebt und den es nicht stört, wenn beim Baden ein paar hundert Meter weiter militärische Übungen mit Bombeneinschlag (wirklich passiert!) die Ruhe etwas stören, dem sie eine Reise empfohlen.