anders sein macht nicht glücklich
Ich werde nie verstehen, wie Leute Kaffee aus diesen stinkenden Kaffee-Pad-Maschinen trinken können oder zu Roxette ins Konzert gehen. Ich konnte auch noch nie was mit Gottschalk, Pocher oder Raab anfangen, geschweige denn, deren Sendung länger als 2 Minuten folgen. Ich hab nichts für Fussball übrig und kann schnellen Autos nichts abgewinnen. Ja, ich bin möglicherweise anders als der Rest und wünsche mir mit fortschreitendem Alter nichts sehnlicher, als ein wenig Gleichmut gegenüber solchen Erscheinungen.
Ich erwische mich dabei, dass ich pro forma mit jedem sympathisiere, der polarisiert oder mir einen nutzbaren Gedanken schenkt. Nein, die grosse Gunst der Schlichtheit wurde mir nicht gegeben und ganz ehrlich: Es macht mich nicht immer glücklich! Einfach mal dumpf über der Bildzeitung hängen und dabei keinen Schmerz verspüren – ich krieg es nicht hin und werde es möglicherweise in meinem Leben auch nicht mehr schaffen.
Ich hab da eine verrückte These: Die fortschreitende Dynamisierung des Durchschnitts findet Ihren Ursprung darin, dass es für den Menschen anstrengender ist, über etwas nachzudenken, als sich mit irgendeinem Scheiss einfach zufrieden zu geben. Ja, spätestens ab dem Moment wo man als Kleinkind versucht, den roten Würfelklotz in die gelbrunde Öffnung zu dreschen, muss man feststellen, dass nachdenken zwar hilft, aber auch Energie kostet. Die einen finden am Nachdenken später Spass, die anderen leider nicht.
Das Blöde ist, dass das die Industrie erkannt hat, sie dem Depp nur irgendeinen Scheiss vorzusetzen braucht und der Geschichte einen griffigen Namen geben muss. „It’s all about the story“ oder wie wir damals unter Marketingleuten immer zu sagen pflegten: „Verkaufe deine Käufer nie für dumm, aber vergiss nicht, dass sie es sind!“
Mein Problem ist inzwischen, dass ich mich kaum noch von den Medien angesprochen fühle. Ich bin weder Markenfetischist noch dumm genug auf die den Frühstücks-Fernsehen-Quatsch reinzufallen. Ich fühl mich medienseitig irgendwie heimatlos, muss mich an meinem eigenen Anspruch orientieren und mir meine Quellen mühsam zusammen suchen. Einfach mal Cindy aus Marzahn oder Formatradio gut finden, ja das wär was!
…Man merkt wie muede die deutsche Jugend ist.
Irgendwie ist alles ausprobiert, alles ist perfekt, gesund und tolerant, alle sind so nett zueinander (solange es in eigenes Schema passt), so eng vernetzt… Und da kommt die gemeine Darm-Infektion, Depression wird zur Volkskrankheit und die PISA-Studie bringt auch keinen Trost.
Ab nach Russland kann ich nur raten. Wenn ihr unsere Weite sieht, unsere Berge und Fluesse, dann kommt die Inspiration wie von sich selbst.
http://www.uraltourism.com/indexde.php
Nicht nach Indien oder Mittelamerika…Nach Ural!
Nach 20 Jahren Berlin-Brandenburg (wo ich auch gerne gelebt habe) fuehle ich mich hier wie neu geboren.
Natascha
„Ich hab 0 Toleranz gegenüber einem Medium, das seiner Verantwortung gegenüber der Gesellschaft nicht gerecht wird und mit vollem Wissen und Willen, den Leser durch gezielte Falschaussagen und populistische Meinungsmache manipuliert.“
Das klingt mehr als nur infantil !
Fakt ist, dass es in Deutschland so gut wie gar keine neutrale Presse gibt. Ein sehr! großer Teil dieser Schreibtischtäter sind politisch mehr oder absolut Links eingestellt, als alles andere. Die Qualität des Journalismus in Deutschland, ist einfach unterirdisch schlecht. Alle Leute die immer so laut rumtönen, dass Sie nur 3Sat, Arte sehen, können bei Nachfragen dann komischerweise nie sagen, was Sie denn letztens so interessantes bei diesen tollen Sendern gesehen haben und genauso sieht es auch mit Zeitungen & Co. Ich kennen niemanden, der sich die Zeit nimmt, eine Sonntagsausgabe der üblichen Verdächtigen Zeitungen kompl. durchzulesen. Ist nämlich nur zu schaffen, wenn man Single ist und am Sonntag sonst nichts mehr macht. Aber dank Internet, kann ja mittlerweile jeder „Durchgesiebte“ seinen Senf dazu geben… früher hatten solche Leute Säcke zu schleppen, oder was weiß ich zu machen und die Schnauze zu halten, aus gutem Grund.
@hAnnes
Genau dieses Gelaber nervt !
Alles wird mittlerweile rundgeredet, besonders in Deutschland, weil es scheinbar eine Pflicht zur „Political correctness“ gibt. Das ganze verbunden mit Extremen und Ausnahmen. Tja, so kann man sich eben alles erklären, wie es einem gefällt.
Wenn man sich mal ansieht, was Leute in Fotos „reininterpretieren“, muß man sich ja wirklich fragen, ob die nicht alle einen an der Waffel haben. Bis heute konnte mir noch niemand bei einem Foto (egal ob am Monitor oder auf über 3m entwickelt) ob es mit einer 100€ Linse oder eine 2400€ gemacht wurde, oder ob es Vollformat, Mittelformat oder KB-Format war. Ich habe schon einmal ein paar mal Fotos geposted und dann mal geschaut, was dann alles für Schlauberger für tolle Kommentare ablassen. Total lustig! Das waren das alles nur Schnappschüsse, die keine 5sek. gedauert haben.
Genaus ist es mit den Leuten, die immer wieder den selben Scheiss runterlabern… der Fotograf macht das Foto… bla, bla, bla… der Maurer mauert auch die Wand, aber eben auch nicht mit Kelle und Schäufelchen aus dem Sandkasten der Kleinkinder. Und genauso ist es mit der Analog-Fotografie… Fotos die früher Menschen berührt haben, tun es auch heute noch. Fotos die scheisse sind, sind auch noch dann, wenn sie mit einer Hasselblad aufgenommen und Zuhause mit Caffenol entwickelt wurden. Es gibt nun mal schlechte Fotos und gute… mit Geschmack hat das herzlich wenig zu tun. Wird beim Betrachter eine Wirkung erzielt oder nicht und da liegen die Grundlagen in Sachen Fotografie nicht nur in den Gemälden aus der Zeit der Renaissance.
„…Ja, ich bin möglicherweise anders als der Rest und wünsche mir mit fortschreitendem Alter nichts sehnlicher, als ein wenig Gleichmut gegenüber solchen Erscheinungen.“
Du sprichst ja mir aus der Seele.
Netzwerke machen auf Dauer genau so muede wie die Medien. Weil alles nur das grosse Geldverdienen ist.
Ich bin nicht gegen Foren. Aber ich vertrage sie sehr fein dosiert. Ausserdem merke nicht nur ich, dass ein Twitter-Junkie extrem agressiv auf die Kritik reagiert.
Und nur ANDERS SEIN macht richtig gluecklich. Einfach ist es allerdings nicht. Schoenen Tag noch aus Russland!
und aufeinmal hab ich nen persönlichen bezug zu dir erhalten, auch wenn ich keins der kommantare gelesen habe, welche das mit großer sicherheit noch „persönlicher“ machen würden… wollte ich aber nicht :- )
denn nun bist du symphatisch… wow… selten… schön… so solls bleibn
Lieber Steffen, ich habs gelesen und schliesse mich den Jublern nicht an.
Ich stimme Dir zu, aber ich frage, was ist daran verwerflich ne Bild zu lesen oder einfach mal nen FormatRadio zu hören. Nichts sage ich, denn wenn man es bewusst liest oder hört, für sich es so nutzt, wie man es selbst braucht, schnell einfach mal berieseln lassen, dann frage ich Dich und alle Jubler noch einmal, was ist so schlimm daran. Alle die morgens mit mir in der SBahn sitzen und Ihre „Welt“ oder “ Süddeutsche“ lesen und einen auf intelent oder wie das Wort heisst, machen, die würden gern meine Bild einfach mal schnell durchblättern. Glaub mir. Ich finde und das ist meine Meinung und die sei mir gestattet, nicht das Unterscheiden von den Anderen oder das „Besser“ sein macht uns aus, sondern auch das wir Andere einfach das machen lassen, was die wollen, ohne uns darüber zu heben und zu denken wir sind besser als die.
Das nenn ich dann Lockerheit.
PS. Freue mich dann auf ein Frühstück auf Deiner Terrasse, mit „gutem“ Kaffee, ich ne Bild in der Hand und Du das ipad … was soll´s
Lieber Ben, Du willst mich nicht wirklich an dieser Stelle zum Duell herausfordern 😉
Ja, wir beide führen diese Diskussion, seit 20 Jahren, aber da Du mein Hauptargument gegen das dumpfnasige Dummblatt immer wieder zu vergessen scheinst, lies bitte hier noch mal nach:
Ich hab 0 Toleranz gegenüber einem Medium, das seiner Verantwortung gegenüber der Gesellschaft nicht gerecht wird und mit vollem Wissen und Willen, den Leser durch gezielte Falschaussagen und populistische Meinungsmache manipuliert. Du weisst besser als alle anderen hier, dass sich meine Aussagen auf eigene Erfahrungen stützen. Und auch wenn Du mein längster Freund (oder gerade deshalb) bist, werde ich bei jedem Frühstück, das ich mit Dir verbringe, das selbe Unverständnis äußern. Du sollst in der Hölle schmoren!
Hallo Steffen,
ich denke zwar auch, dass es manchmal leichter wäre eben nicht über jeden Scheiß nachzudenken. (Ich gehöre wohl auch zu diesen Menschen. Jedenfalls wird mir das ständig nachgesagt.)
Doch ist eben dieses Nachdenken Grundlage dafür, dass man Seine Umwelt ein Stück weit besser versteht. Vor allem Verständnis kann für Ruhe sorgen. Du hast einige Dinge angesprochen. Kaffeepadmaschinen, deutsche Medien und die Bildzeitung. Zwei der Kritikpunkte kann ich unmittelbar unterstreichen. Eine Dritte muss ich ignorieren, da ich mir jetzt gleich einen Kaffee machen werde.
Ich lese aus Deinem Artikel, dass vor allem diesen nicht verstehen dieser Dinge dich anstrengt.
Man muss nicht alles verstehen. Man kann nicht alles verstehen. Und der Mensch darf auch einfach nicht verstehen. (Ohne dies jetzt erst mal umfangreich genauer zu definieren) Er darf digitale Fotografie besser finden als analoge oder umgekehrt. Er darf lieber guten Kaffee trinken, als schlechten. Er darf frustriert oder glücklich sein. An dieser Stelle müsste man zwar ausholen um dieser Aussage einen Rahmen zu geben, was hier jedoch gerade nicht wichtig ist.
Jetzt sind manche Dinge aber so präsent und allumgebend, dass deren Auswirkungen zu einem Problem unserer Gesellschaft werden kann. (Was die Grenzen der persönlichen Freiheit darstellt.) Beispielsweise die Bildzeitung. Doch muss man auch hier sagen, dass das alles relativ zu sehen ist. Es gibt auch intelligente Menschen, die genau wie du, nicht die Bildzeitung lesen können ohne einen Schreikrampf zu bekommen.
Nun, warum ich hier einen so langen Text schreibe. Ich glaube Deine Gedanken nachvollziehen zu können und ich möchte einfach sagen, dass dieser Ärger immer wieder kommt und man nicht seinen Geist aufgibt, wenn man lernt diese Dinge gelassener zu sehen. Trotzdem darfst du dich natürlich darüber ärgern 😉
@Jens: es gibt kein gut oder schlecht, es trifft entweder den eigenen Geschmack, oder eben nicht. Aber dies in zwei Kategorien zu unterteilen zeugt von Intoleranz und einer beschränkten Weitsicht.
Und ob Film oder in digitaler Form: das steht jedem fotobegeistertem frei – es gibt auch einen Digitalhasserverband, welcher sich nach einigen Jahren Digitalherrschaft immernoch dagegen aufsträubt. Wenn es deinen Geschmack nicht trifft: uns doch egal, wir fotografieren – das ist die Hauptsache. 😀
Gääääähhhhhnnnn! Das ganze Gelaber von „ich bin ja so anders“ nervt genauso, wie „ich fotografiere analog, weil das so besonders ist“. Und genau an diesen Punkten steht eines fest, wer erst davon labern muß, ist eben schon nicht mehr anders oder was besonderes… auch werden Fotos nicht besser, weil diese plötzlich wieder auf Film auf genommen werden. Entweder jemand hat eine gewisse Ausstrahlung, Charisma oder was auch immer, oder nicht eben nicht. Wer davon erst labern muß, ist einfach nur peinlich! Fotos sind gut oder schlecht… dabei ist es total egal auf welche Weise diese eingefangen wurden. Abgesehen davon, das Programm von den ö.r. Rundfunkanstalten, ist genauso scheisse, wie bei den Privaten oder genau so gut. Nur das die mittlerweile von jedem automatisch gesponsert werden, der gerade geboren wurde.
Und ja, in Deutschland gibt es unendlich viele dumme Menschen. Da müßte man ja wahnsinnig sein, diesem Markt nicht das zu geben, was verdient hat und womit man Geld verdient.
„Kein Markenfetischist“… ist klar, warum dann bei Nikon hängengeblieben!?
@Jens: Na Du hast ja einen Haufen Wut im Bauch. Da bin ich ja noch ein Weisenknabe. Und weil Du gefragt hast: Ich fotografiere neben Nikon auch noch mit Rolleiflex, Zenza Bronica, Graflex und Minolta und nutze da wechselnd Filme verschiedener Hersteller. Nikon hat sich ergeben weil mich die Kamera und die Verarbeitung überzeugt hat, nicht weil Nikon draufsteht. Es könnte auch Pupsi draufstehen, wär mir auch egal!
@Hannes: Genau an diesen Film dachte ich auch sofort. Leider ist der beschissen erzählt, aber der Gedanke hinter der Story stimmt zu 100%.
@Steffen: Warum sollte man sich mehr Gleichmut wünschen? Schwimmste halt gegen den Strom, schaust nicht mehr fern (ich schaue nur noch das, was der Rekorder aufnimmt) und nimmst halt hin, dass Du nicht zum Durchschnitt gehörst. Ich kann damit sehr gut leben. Wer’s nicht versteht, kann mich halt mal.. 🙂
Der Konsument ist nicht (nur) dumm, aber faul und möchte glauben, was ihm vorgesetzt wird.
Aber dank eines Feedreaders, Twitter und Facebook braucht man seine Zeit eigentlich heutzutage auch nicht mehr mit TV zu verschwenden, oder? Ich selbst saß schon seit bestimmt 8 Wochen nicht mehr vor dem Ding und es fehlt NIX! Allerdings ist Radiohören ebenso furchtbar..
Gruß!
M.
Den nötigen Gleichmut könnte man doch durch Toleranz erreichen; Gleichmut ist nicht gleich Stumpfheit!
„Für den Stoiker als Individuum gilt es, seinen Platz in dieser Ordnung zu erkennen und auszufüllen, indem er durch die Einübung emotionaler Selbstbeherrschung sein Los zu akzeptieren lernt und mit Hilfe von Gelassenheit und Seelenruhe zur Weisheit strebt.“
Du hast ja bereits das Medium „BLOG“ entdeckt ;-))
Alles wird also gut…
Na da musste ich ja ein wenig schmunzeln. Ich denke das Problem bei den Medien und der Werbung ist, dass alles einfach nur für den (dummen) Konsumenten gestellt ist. Sobald mal hinter die Kulissen schaut, bricht die Welt zusammen. Das machen aber eben nur wenige, die sich damit auseinander setzen und das Gehirn einschalten.
Bei der Medienflut heutzutage machen das nur noch wenige Leute, leider.
Aber ich kann dich beruhigen: Es gibt auch Menschen (wie mich), die Fußball, schnelle Autos und Stefan Raab gut finden und trotzdem nicht die BILD lesen können oder das aktuell Frühstück-, Mittags, Nachmittags- und Abendfernsehen sehen können.
Gerade das Fernsehen hat ganz stark nachgelassen und das trotz der großen Verantwortung im Thema Bildung und Soziales.
Kleiner Tipp: Manchmal (bitte nur selten) den Kopf abschalten und sich von etwas lustigem berieseln lassen, ohne es zu hinterfragen. Das tut auch mal ganz gut 😉
Spontan dazu fiel mir ein: „Fresst Scheiße – Millionen Fliegen können nicht irren!“
Ich halte es dann eher so wie Doris und esse mein Gemüse und mein Rindfleisch …
Traurig aber wahr.
Mir scheint die Gesellschaft spaltet sich allmählich. Die, die denken und die Andern. Und der Graben wird immer breiter.
ich habe Deinen Blog bisher immer ganz gern verfolgt, aber…
🙂
du bist (damit) nicht allein… 🙂
Ich kann mich nur anschließen… so fühle ich auch manchmal…
Wenn ich den Fernseher doch mal an mache, dann am liebsten ARTE oder 3SAT… Da findest Du noch, was DU suchst… manchmal zumindest. 😉
Um das Ganze mit einem Zitat aus dem Film „Free Rainer“ zu kommentieren: „Man zeigt den Leuten solange Dreck, bis sie nur noch Dreck sehen wollen.“
Aber es wäre jetzt falsch zu behaupten das uns das nicht einen Funken interessiert, und wir alle „dagegen“ sind. Ganz tief im innersten von uns gibt es etwas, welches uns interessieren lässt: die Neugier bzw. der Voyeurismus. Man muss sich eingestehen, dass es irgendwie sehr aufschlussreich ist, etwas aus der Ferne zu beobachten und uns darüber ein Urteil zu machen. Befreien können wir uns daraus nicht – am besten finde ich nämlich diejenigen, welche diesen „Dreck“ verweigern, aber am Ende über alle Details genau Bescheid wissen. Blender! Aber das spiegelt auch zum Teil wieder unsere Gesellschaft: wir sind Blender, bzw. lassen wir uns verblenden. Ob auf medialer, sozialer oder politischer Ebene – wir werden verblendet.
Leider hilft hier keine Sonnenbrille, wir müssten die Quelle abschalten, in Frage stellen, es letztendlich einfach verweigern. Aber wir schaffen es nicht… aus Gründen der Faulheit und der inneren Neugier. Die breite Masse schwimmt mit, kauft für ein paar Cent RTL in Papierform, und debattiert über dümmlich formulierte Mehrdeutigkeitsüberschriften. Aber es funktioniert: nicht ohne Grund ist die BLÖD-Zeitung die Auflagenstärkste in Deutschland.
Niveau ist keine Hautcreme – ich bin sehr optimistisch, das sich das alles irgendwann zum positiven ändert, das es Menschen mit Sinn für anspruchsvolle Medien gibt, welche diesen ganzen Dreck himmeln, oder zumindest auf PayTV verbannen. Dann steht es den Leuten nämlich frei ob sie für diesen Stumpfsinn bezahlen…
Auf jeden Fall habe ich bei deinem Artikel ein dickes Lächeln ins Gesicht bekommen. „Made my day“ heißt das glaube heutzutage. Weiter so!
Kann es sein, dass da auch manchmal so`n bisschen „Koketterie mit dem Zeitgeist“ eine Rolle spielt?
Ich bin bestimmt auch kein BILD-Leser oder Cindy-Fan, aber es ist doch so: irgendwie fühlt man sich doch besser, wenn man sich nicht mit dem frühstücksfernsehenden Mob identifiziert und die Ansicht, dass die Massen langsam verblöden, hab ich schon bei Heinrich Heine gelesen… Natürlich ist es gut zu wissen, dass es noch Leute mit nicht ferngesteuerter Hirnaktivität gibt; aber manchmal frage ich mich auch, ob wir mit dem immer neuem Futter, dass wir ins Netz stellen, nicht selbst ein wenig an der Medienabhängigkeit vieler Leute mit basteln… Auch Blogger erzeugen doch „virtuelle Welten“, die für viele bereits zur einzigen realen Welt geworden sind – vielleicht auf einem „höheren Level“ als BILD & Co., aber auf jeden Fall nicht weniger einflussreich (z. B. bei Kaufentscheidungen etc.). Trenddiktate werden auf allen Ebenen produziert und wirklich eigenständig (oder einzigartig) zu sein, ist doch heute schwerer als jemals zuvor (auch in der Fotografie …oder?)
Na dann kann ich ja froh sein, dass ich ein so geduldiger Mensch bin und sogar Bildzeitungsleser in meinem direkten Freundeskreis toleriere 😉
Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied! Und wenn jemand meint, er müsse im Kreis fahrende Autos bejubeln, okay! Ich gebe ja auch hunderte von Euros im Monat für Fotografie aus und viele schütteln darüber den Kopf. Jeder wie er kann!
Pingback : Hochverehrtes Publikum… | funkygog Blog
Na wenn das dein einziges Problem ist, dann würde ich gerne mit dir tauschen 😉 hätte auch ein Bildzeitungs- und Fernsehfreien Haushalt an zu bieten. Schön ruhig und ohne Medienverseuchung…
Gut geschriebener Artikel, mit dem ich mich sehr gut identifizieren kann.
Sehe es bei mit in der Stufe oft genug, dass sich Mitschüler einfach nur von Informationen und Nachrichten berieseln lassen, diese einfach hinnehmen und am Besten gleich noch die mitgelieferte Meinung dazu 1 zu 1 übernehmen. Und das betrifft garantiert 80% der Stufenmitglieder.
Es sind aber genau die anderen 20% mit denen ich am besten klarkomme, denn mit denen kann ich vernünftig diskutieren, denn ich bekomme nicht jedes Mal die gleiche Meinung zu hören, die ich auch in der BILD nachlesen könnte, sondern echte eigene Meinungen.
Bestimmte Nachrichten und Informationen vlt. mal zu hinterfragen scheint für die Meisten zu viel Anstrengung zu sein. Statt dessen hängt man ja lieber den ganzen Tag bei facebook rum oder zockt irgendwelche sinnlosen Onlinegames. Am Ende auf denen rumhacken, die sich eine eigene Meinung gebildet haben und diese auch aussprechen können sie aber alle irgendwie.
Von daher scheint es „Doof, aber glücklich“ echt am Besten zu treffen. (Danke an Olaf für das Posten dieses Spruches)
Ich bin dann mal ne Runde unglücklich …
LG Jan
„Doof, aber glücklich“ – dann bin ich lieber unglücklich.
Du bist nicht allein 🙂
wieder einmal sehr erfrischend, wie du die sache auf einem punkt bringst! *schmunzel*
Ich glaube auch man muss da schon etwas differenzieren was die Medien angeht. Nur bei dem ganzen Zeug, was man von den Medienmachern so vorgesetzt bekommt, macht es auch keinen Spaß die Perle im Misthaufen zu suchen.
Irgendwie schön zu sehen, dass man nicht der einzige ist dem es so geht! 😉
Nettes Posting, jedoch frage ich mich, weshalb Du im Nikonians-Podcast ständig Produkte vorstellst, von Deinem Taschen-Faible und sämtlichn Neuananschaffungen erzählst, erklärst, Du wärst den Konsum leid und dir 14 Tage später doch wieder ne teurere Linse zulegst?!
@Bjoern Wo jetzt der Zusammenhang zwischen dieser Blogpost und einem Objektivkauf ist, kann ich mir zwar nicht erklären. Wenn Du Dich jedoch auf eine andere Blogpost (Ich bin satt) beziehst, dann nimm dies: „Ich bin nicht dafür verantwortlich was Du liest, sondern nur dafür was ich schreibe!“
Du sprichst mir aus der Seele
Der „Rest“ besteht meiner Wahrnehmung nach aus gar nicht so wenigen Leuten. O.k. schnelle Autos mag ich.
Ganz grundsätzlich mit dem polarisierenden Zeitgenossen zu symphatisieren funktioniert bei mir nicht und hat ja auch gewisse schlichte Züge. Hauptsache dagegen bzw. gegen den Strom ist zu einfach und da differenziere ich ganz gerne.
Und befinden wir uns wirklich im Zeitalter, der stumm und gehorsam konsumierenden Masse? Ich glaube selten waren Verbraucher aufmerksamer, kritischer und besser informiert.
Hey, ich kann dich gut verstehen!! geht mir ähnlich.
Ich habe den TV schon lange abgeschafft 😉
auch ist mir ein rätsel wie man tag ein tag aus dem „roten faden“ folgen kann immer das gleiche. es geht mir so vieles nicht in den Kopf wie man die und das überhaupt ansatz weise amüsant finden könnte. Wie du bereits sagst, Cindy aus Marzahn.
Lächerlichkeit macht es nicht Lustig.
Liebe Grüße Timon
Ich lese deine Worte gern, weil sie dich als Person und deine Meinung repräsentieren. Ähnlich wie bei Marcel, Martin, Markus usw.. Ich lese euch, weil ihr andere Gedankengänge hab, die mich inspirieren und zum Nachdenken bringen – ich stoße an – dann diskutieren wir 🙂 Das mag ich. Eine andere Meinung ist für mich manchmal wie ein Abenteuerurlaub – es macht Spaß dort halt zu machen, neues zu entdecken und etwas mit nach Hause zu nehmen.
Es bleibt etwas übrig für die eigene Gedankenwelt … die eigene Bildzeitung, denn zu oft merke ich, dass die eigene Welt auch nur tapeziert ist mit Gedanken anderer Quellen … im Idealfall kreieren wir etwas eigenes, dass ein wenig anders ist … mit unser geistig schöpferischen Leistung – meistens reproduzieren wir – das ist ok, denn es gibt einem Gefühl von Zugehörigkeit, nicht völlig isoliert – Personen, die nicht alles so akzeptieren wie es ist und damit beschäftigt sind etwas zu erschaffen … eigene Gedanken und Werke.
Aber sowas von D’accord. Den Gedankengang kenne ich zu Genüge, aber letztendlich bin ich froh, dass ich mir ab und an wünschen kann, auf Barth’sches Niveau abzufallen. Die Vorstellung dort zu verharren, ist allerdings so befremdlich, dass mir das „anders“ sein, mit allen seinen Begleiterscheinung, sehr schnell wieder gefällt. Ach – und Gleichmut, neee, ich bin froh dass es noch Menschen gibt, den eben nicht jeden Scheiß mit Gleichmut ertragen!
Hach, Steffen. <3 Ich bin da ganz auf deiner Seite!
Fernseher aus dem Haus verbannen, mehr als eine Quelle für aktuelle Neuigkeiten in der Welt heranziehen und nebenher einfach mal ein gutes Buch lesen. Was braucht man mehr?
Klasse Beitrag!
Ich nenne die Leute, die sich allen nur hingeben und sich berieseln lassen Informationszombies. Stupide Information aufnehmen ohne darüber nachzudenken.
Und wenn man ein bisschen Bewusst durch die Welt geht kann man so einiges nicht ernstnehmen. Und wenn dann solche “Superstars“ Wie Pietro in den Charts landen, dann schäme ich mich für Deutschland!
Entweder verstehe ich dich falsch oder ich verstehe nicht, wo dein Problem liegt.
Es ist ja nicht so, dass es ausschließlich Medien für die dumme, breite Masse gibt. Man muss danach nur suchen, anstatt stupide RTL und Co. einzuschalten. Es gehört einwenig Anstrengung dazu.
Insofern könnte man gar deine (gute und richtige) These dahingehend erweitern, dass auch die Faulheit zum recherchieren und zum sich mit einer Sache wirklich auseinanderzusetzen, ein Faktor ist.
Korrigiere mich bitte, falls ich da falsch liege. 🙂
@Silas Nichts anderes hab ich behauptet. Ich beklage mich nur darüber, daß mir der Gleichmut fehlt, den Scheiss zu ertragen
Du sprichst mir sowas von aus der Seele! Dieser Text hätte glatt auch aus meiner Feder stammen können 😀 Brüder im Geiste 😉
Haha, ja so geht es mir auch. Aber manchmal kann man sich den Medien nicht entziehen, aber zumindest kann man versuchen sich von den Medien nicht verrückt machen zu lassen. Deshalb hab ich auch in den letzten 2 Monaten, jeden Tag meine Gurken und Tomaten genossen, trotz EHEC-Panikmache.
Großartiger Artikel!
http://www.facebook.com/Youdress
Am besten gar nicht erst versuchen, den Medien zu folgen. Wenn mal wieder ein Atomreaktor platzt, oder Merkel im Blümchenkleid Steine wirft, wird einem das eh jeder auf der Straße erzählen, man verpasst nix.