Workshop in der Königsklasse
Während sich vergangenes Wochenende ein Großteil der deutschen Fotografie-Bloggerszene in Hamburg traf, um zu schauen was man aus kleinen Chips in Kompaktkameras so alles rausholen kann, bewegte ich mich nicht nur räumlich, sondern auch hinsichtlich der Größe des Aufnahmemediums in die entgegengesetzte Richtung . Ich fuhr nämlich nach Braunschweig in die alten ehrwürdigen Hallen des ehemaligen Rolleiwerkes zu den „Rettern der Analogfotografie:“ Spuersinn zu einem Workshop Grossformat-Fotografie
Seit ich beim „Godfather of Grossformat“ Vernon Trent eine alte Graflex abgestaubt habe und ins Abenteuer Grossformat gestürzt bin, sehne ich mich danach mit dem Ding auch anständige Fotos machen zu können. Grossformat ist in der Tat etwas eigensinnig und man muß schon ein wenig damit arbeiten und darüber wissen, um befriedigende Ergebnisse zu erzielen. Und so begann unser lieber Referent Michael Weyl den ersten Tag des Workshops mit dem Satz „Grossformat ist Anarchie!“ und brachte damit auf den Punkt, worum es eigentlich ging. Grossformat ist eben doch so ganz anders als der „Rest“. Nichts ist „starr“ – alles ist möglich.
Nach einem 3stündigen Theorie-Exkurs, bei dem ich ne Menge nicht nur über und zum Grossformat gelernt habe, schickten wir uns an, die ersten Fotografien zu erstellen. Und „Madame Fachkamera“ ließ es sich nicht nehmen, mich bei meinen ersten Gehversuchen gehörig zu demütigen – meine ersten beiden Großformat-Fotos waren einfach nur Schrott! Erkenntnis am Abend des ersten Workshop-Tages: „Da ist noch gaaanz viel Platz nach oben!“
Rauchenden Kopfes begannen wir in einer Braunschweiger Kneipe unser selbst zusammengestelltes Abendprogramm: Fotografie -Bier und Schnitzel. Und wenn Fotografie-Begeisterte zusammenhängen, dann ist es unausweichlich, dass bis in die Nacht hinein über das schönste Thema hitzig und nicht immer einer Meinung diskutiert und philosophiert wurde.
Trotz spätnächtlicher Heimkehr, standen wir am Sonntag Morgen Punkt 9 wieder „auf der Matte“ und diesmal wollte ich „Madame Fachkamera“ zeigen wer der Boss ist. Und nach den ersten Aufnahmen, wusste ich: „Na bitte, Geht doch!“ Wir erfuhren eine Menge über Filmtypen, deren Entwicklung und machten wiederum ein paar Aufnahmen, die wir dann auch sofort entwickelten… Ja – so hatte ich mir die Ergebnisse vorgestellt.
Klar, ich bin am Wochenende kein Ansel Adams geworden, doch in Gedanken hab ich ihm aus der Ferne schon mal zugewunken…
Und auf dem Weg nach Hause fragte ich mich, ob es sich lohnte und beantwortete mir die Frage mit einem klaren: „Was ist denn das für ne bescheuerte Frage?“
Danke Michael und Danke „Nur das Foto, das du nicht machst, ist ein Schlechtes! – Karsten“ für das lohnende Wochenende!
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@ Steffen
Behalte ich im Auge …. versprochen.
@Frank Und wenn Du doch keine Verwendung für den Tageslichtank hast, findest Du bei mir einen sehr dankbaren Abnehmer!
Schöner Bericht zum Thema GF.
Ich habe mit den „Biestern“ ( 13X18 & 9X12 Linhof Technika) gleich in der ersten Woche meiner Fotografenlehre ein Portrait meiner Chefin machen müssen ……. 210mm Brennweite bei Blende 5.6 das war Bokeh, aber leider auch erst nach dem 3. Versuch. 😉
Ich habe noch einen Jobo Tageslichttank als Erinnerung an die gute Alte Zeit der „Dunkelkammerpanscherei“ behalten, wer weiß vielleicht krame ich irgendwann mal mein Wissen aus und leg nochmal los.
Bezüglich der Verlängerungsfaktoren ( Balgenauszug ) für die Belichtung gibt es auch eine App die das Umrechnet ….Photobuddy. 😀
sehr schöne Bilder Steffen und irgendwie kommt mir der Satz “ Grossformat ist Anarchie“ bekannt vor. Michael hat auch mich angefixt 😉 und ich bin ihm sehr dankbar dafür .. Bin schon sehr auf die ersten Bilder mit Madame Graflex gespannt !
Einfach wunderbar. Es lebe das Grossformat!
Na, das sieht doch aus! 🙂
Ahrrgh!
Das Bild, was mir am besten gefällt ist mit ner digitalen Nikon aufgenommen.
Das passt ja jetzt irgendwie gar nicht.
Egal.
Habe gestern bei Adorama einige dieser alten Boliden gesehen und unweigerlich an Dich gedacht.
Schöne atmosphärische Bilder!
Ich will gerne auch einen Rollei-Bully :). Schöner Artikel jedenfalls und richtig sehenswerte Bilder. Was hast Du denn für die Kamera bezahlt, wenn ich fragen darf?
sehr feiner bericht.
schön auch, dass madame graflex und madame cambo sich wieder sehen konnten :))
Spannender Bericht und die Fotos gefallen mir richtig gut. Reportage halt – wenn diesmal auch ohne Hochzeit 😉 Nun stelle ich mir nicht die frage ob, sondern wann Du „Madame Fachkamera“ zu den Hochzeitsshooting mitnimmst. Bin auf jedenfall schon sehr gespannt.
Hallo Steffen.
Dein Wochenende hört sich nach einer Menge Wissen und Spaß an! So eine Großformat juckt mich persönlich schon auch. Jetzt muss ich mich auf dem Markt doch mal umsehen 😉
Die Bilder vom Workshop finde ich übrigens echt toll. Schöner Einblick!
lg Andy
Steffen, Du hast die Atmosphäre wieder einmal ganz fein eingefangen. Ganz im Noir Stil, so zwischendrin und mit viel Wirkung, das gefällt.
Unsere Braunschweiger ‚Großformat-Hochzeit‘ war vom anstrengend und vom feinsten!
Carsten
Klasse Bericht Steffen und tolle Ergebnisse was man so auf den Bildern sieht. Die Kamera steht Dir gut 🙂
@Carsten: Wir müssen telefonieren 🙂
LG Markus